In letzter Zeit wurde viel zum Verhältnis zwischen Airlines und
Reisebüros/Brokern geschrieben. Auch wenn die Emotionen hochgingen und
harte Worte fielen: Das Verhältnis ist in der Schweiz zumindest in
den Augen des SRV nicht grundlegend schlecht. Bloss zunehmend
komplexer, und damit schwieriger.
Einerseits fehlen, wie an dieser Stelle schon letzte Woche bemängelt,
Ansprechpartner mit der nötigen Kompetenz für die Reisebürovertreter
auf Airline-Seite. Aus den Airline-Hauptsitzen kommen bloss global
geltende Vorschriften; dem Schweizer Markt und dessen Bedürfnissen
gerecht werdende Lösungen gibt es kaum.
Andererseits sind auch einige der umsatzstärksten Reisebüroketten
hierzulande die Rede ist von den Commercial-Spezialisten ähnlich
wie die Airlines aufgestellt. Die lokale Kompetenz bei BCD, CWT, HRG
oder Amex ist nur noch partiell, und viele von deren Kunden sind nicht
nur in der Schweiz tätig. Also verschiebt sich auch auf Seite der
Reisebüros zumindest teilweise die Optik und Zielsetzung.
Klar ist, dass wesentliche Problemstellungen im Prinzip gar nicht mehr
in der Schweiz diskutiert werden müssen. Da kann sich die Schweizer
Reisebürobranche nur über Vertreter in europäischen oder weltweiten
Reisebüro-Verbänden einzubringen versuchen. Hoffnung setzt der SRV in
die ECTAA (European Travel Agents and Tour Operators Association) in
Brüssel, die über ein Legal Department verfügt. Marcel Herter (M-Travel
Switzerland) hat dort Einsitz.
Es wäre allerdings falsch zu denken, dass man sich nur noch auf Hilfe
von aussen beschränkt. An regelmässigen Treffen zwischen SRV und Swiss
werden alle aktuellen Themen diskutiert. Und dies meist in
einvernehmlichem Ton.
Um konkrete Resultate zu erzielen, bedarf es dieses regelmässigen
Austausches. Da sollen sich aber nicht nur SRV und Swiss, sondern
möglichst viele Branchen-Exponenten beteiligen. Luc Vuilleumier,
Präsident der Retailer-Vereinigung STAR, hat wiederholt vorgeschlagen,
dass SRV und STAR gewisse Themen mehr gemeinsam angehen sollten. Jüngst
habe sich das Board of Airline Representatives Switzerland beim SRV
gemeldet und möchte die seit 2007 sistierten Gespräche wieder
aufnehmen.
Wo ein Dialog existiert, sind Lösungen welcher Art auch immer zumindest möglich.