Welche Städtereisen-Strategie der TOs wird sich durchsetzen? (Ausgabe 2011-02)

Die neuen B2B-Buchungstools eröffnen neue Möglichkeiten – insbesondere im Fall von Flex Travel Discount.

Seit einigen Monaten sind die B2B-Buchungstools Flex Travel Discount (FTD), Hotelshop und Kuoni Connect der drei grossen Veranstalter online. Damit unterstützen sie Reisebüros, die als Mikro-TOs agieren und ihren Kunden nun Preise anbieten können, die im Vergleich zu den zahlreichen Internetangeboten konkurrenzfähig sind.

Die neuen Systeme wirken sich vor allem auf das Segment Städtereisen und dort auf die Kommission aus. Vorerst jedenfalls bei TUI Suisse, die alle Städtereisen nur noch über FTD abwickelt, keinen Katalog mehr publiziert und die Kommission für Buchungen über FTD von 10 auf 5% reduziert hat. «Das Verständnis für die Reduktion der Kommission ist noch nicht überall im Markt vorhanden. Trotzdem ist FTD gut angelaufen, wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten», erklärt Erich Mühlemann, Director Distribution bei TUI Suisse. 

FTD ermöglicht auch die Kombina-tion von Linienflügen aus dem Flex Flightcenter mit Hotels aus der FTD-Datenbank. Mittelfristig soll eine Warenkorbfunktion für Zusatzprodukte wie Ausflüge, Tickets usw. aufgeschaltet werden. Hotelplan Suisse und Kuoni halten derweil an ihren Städte-reisen-Katalogen fest, definieren ihre neuen Systeme als reine Hoteltools und wollen vorerst auch daran festhalten. Die Kommissionen auf Katalog-Städtereisen bleiben im bisherigen Bereich: Bei Kuoni gibt’s je nach Agentenkategorie zwischen 8 und 12,5%, bei Hotelplan Suisse bewegen sie sich zwischen 10 und 12%. Beim neuen Buchungstool Kuoni Connect werden unabhängig von der Agentenkategorie 12% ausgeschüttet, bei Hotelshop von Hotelplan Suisse sind es zwischen 10 und 12%.

Ob es bei den Städtereisen zu Verschiebungen bei den Präferenzen der Agenten kommt, lässt sich noch nicht sagen; dafür sind die neuen Buchungstools noch zu wenig lange online. Alle drei Veranstalter melden aber, dass die neuen B2B-Tools vom Markt akzeptiert würden, die ersten Erfahrungen und Feedbacks seien durchwegs positiv.