Wichtiger Entscheid des SRV (Ausgabe 2008-05)

Chris Probst zur Lehrlingsausbildung

Ein neues Zeitalter in der Organisation der Lehrlingsausbildung in der
Reisebranche bricht an: Im Sommer 2008 beginnen die ersten Lernenden
der Neuen Kaufmännischen Grundbildung (NKG) ihre Ausbildung unter den
Fittichen des Schweizerischen Reisebüro-Verbandes (SRV). Bisher oblag
die Organisation den regionalen Reisebüro-Vereinigungen, die es ab 2009
in dieser Form nicht mehr geben wird.

Es ist Zeit für wichtige Entscheidungen. Nicht ganz unerwartet hat sich
der SRV darauf festgelegt, in der Deutschschweiz künftig mit einer
einzigen Schule zusammen zu arbeiten. Nur noch die IST Zürich wird die
Branchenausbildung durchführen. Sich auf ein Ausbildungsinstitut zu
konzentrieren ist eine vernünftige Lösung. So ist gewährleistet, dass
die Klassengrössen auch wirklich optimiert werden können, wo dies
möglich ist. Keine einfache Aufgabe, denn nach wie vor ist das
Schulsystem föderalistisch organisiert. Jeder Kanton hat beispielsweise
zu verschiedenen Zeiten Schulferien.

Es überrascht nicht, dass die Wahl auf die IST gefallen ist. Einerseits
hatte die andere Schule – Pro Target – nur noch das Mandat zweier
Regionen. Andererseits ist die IST organisatorisch sehr gut
aufgestellt. Mit Ueli Hunkeler und Romy Porcu sind zwei erfahrene
Profis mit der Organisation der Branchenkurse betraut. Zudem ist von
beiden Seiten zu hören, dass die Zusammenarbeit zwischen SRV und IST in
den letzten Jahren ausgezeichnet war.

Damit sind aber noch nicht alle Probleme bei der Grundausbildung
gelöst. Das wissen auch die SRV-Verantwortlichen. In den nächsten
Monaten stehen weitere Diskussionen mit dem Bundesamt für Berufsbildung
und Technologie (BBT) an. Es geht darum – und die Anzeichen stehen
offenbar nicht schlecht – in der NKG den Verkauf stärker zu gewichten.
Eine Anforderung, die von den grossen Veranstaltern und von vielen
kleinen Retailern mehrmals klar formuliert wurde. Spätestens seit dem
Scheitern der Detailhandelsausbildung ein sehr wichtiges Vorhaben.

Gefordert ist aber nicht nur der SRV. Die ganze Reisebranche muss sich
ihrer Verantwortung für gut ausgebildeten Branchennachwuchs bewusst
sein. Natürlich ist die Betreuung der Lernenden sehr zeitintensiv. Aber
gratis gibt’s auch im Personalwesen nichts. Und vielleicht kommt das
eine oder andere Reisebüro doch wieder zur Überzeugung, dass sich ein
Engagement in der Ausbildung lohnt.