Nun hätten die Veranstalter und Reisebüros eigentlich allen Grund zu Jubeln: Massenhaft Verkäufe für Seereisen, die erst im nächsten Jahr unternommen werden, sind ein gutes Geschäft auch wenn der Schnäppchenpreis eine bescheidenere Kommission pro Dossier zur Folge hat. Doch bei Vertriebspartnern, die sich für die Aktion stark gemacht haben, ist man da und dort frustriert: MSC habe es verpasst, mit einer früheren Buchungsöffnung dem Chaos zu Aktionsbeginn vorzubeugen. Und als die Kontingente bereits nach zwei Tagen ausgeschöpft waren, sassen sie immer noch auf einer Vielzahl von Kundenanfragen, die sie nicht mehr einbuchen konnten.
Bei MSC unterstreicht man, dass man die Aktion in erster Linie aufgelegt habe, um Kunden in die Reisebüros zu spülen was auch gelang: Einen solchen Ansturm hat man auch bei der Reederei nicht erwartet. Wobei man durchblicken lässt, dass es in erster Linie die Vertriebspartner gewesen seien, die mit selbst initiierten Werbeaktivitäten den Stein ins Rollen gebracht hätten und dann von der entsprechenden Lawine überrumpelt worden seien.
Da drängt sich doch die Frage auf: Wie gut muss es einer Branche gehen, die sich gegenseitig die «Schuld» für einen absoluten Verkaufsrenner in die Schuhe schiebt?
Denn die MSC-Aktion belegt in erster Linie, dass Kreuzfahrten im Markt Schweiz absolut im Trend liegen. Rund die Hälfte der Aktionsbuchenden dürften Cruise-Einsteiger sein ein Versprechen für die Zukunft. Die Anspielung, ob es sich bei diesen Schnäppchenjägern denn um die «richtige» Cruise-Kundschaft handle, ist zynisch. Darum hier der versöhnliche Schlusspunkt mit der bangen Frage einer Buchenden, ob denn bei einem Franken das Essen dabei sei.