2008 ist ein «USA-Jahr». Schon das Wachstum 2007 der Schweizer
Einreisen in die USA lag deutlich über den Prognosen des US Office of
Travel & Tourism (OTTI), und 2008 liegt man per Ende 1. Quartal um
fast 13% über der gleichen Vorjahresperiode. Die USA behaupten sich
klar und deutlich als stärkste Übersee-Destination ex Schweiz. Der
Dollar ist tief, die Bush-Ära neigt sich dem Ende zu, das Flugangebot
ist weiterhin gross und attraktiv. Alles in Butter?
Nicht wirklich. Den grössten Widerstand gegen USA-Reisen verursachen
momentan die dort gültigen, sich aber stets ändernden
Einreiseprozeduren, sowie das schlechte Image des
US-Domesticflugverkehrs. Interessant waren die Diskussionen am Pow Wow
letzte Woche, bei denen ein jeder sein persönliches Einreise-Erlebnis
schilderte: Wer in New York einreiste, musste bereits zehn Finger
scannen, andere nur zwei. Bei manchem dauerte die Passkontrolle bis zu
zwei Stunden, bei anderen 20 Minuten. Keiner wusste so recht, ob bei
der nächsten Einreise alles gleich sein würde. Fazit: Die Einreise muss
nicht, aber kann langwierig sein. Eine Lotterie.
Die Nachfrage für die USA wächst zwar momentan weiterhin stark an. Die
Frage ist: Könnte das Wachstum stärker sein ohne die ewige
Einreise-Diskussion? Vielleicht. Und ja, die Einreiseprozeduren ändern
im Halbjahrestakt. Das schafft weitere Unsicherheit. Speditiv oder gar
angenehm ist die Einreise in (zu) vielen Fällen weiterhin nicht. Aber:
Hier wird an Systemen gearbeitet, welche bald global Gültigkeit haben
werden.
Sicherheit hat Priorität. Das gilt nicht nur für die USA, sondern auch
für die EU oder weitere Staaten wie Japan oder Australien, welche
ebenfalls biometrische Pässe ausarbeiten und Fingerscans bei der
Einreise evaluieren. Die USA setzen ihrerseits alles daran, um die
Einreise trotz den strikten Sicherheits-Weisungen so angenehm wie
möglich zu gestalten. Das Visumserteilungs-System wird konstant
überarbeitet, das Personal an den Einreise-Gateways besser geschult,
die Anzahl Visa-Waiver-Länder wird ausgedehnt (acht neue Länder, vorab
aus Osteuropa). Von den aktuell entwickelten Systemen biometrische
Pässe, Fingerscan, Iris-Scan können andere Staaten profitieren.
Biometrie ist die Zukunft der Personenkontrolle. Wer deren
«Kinderkrankheiten» akzeptiert und die Umstellung zur Modernität nicht
scheut, wird weiterhin ohne Bedenken in die USA einreisen.