Herr Pelizzoni, Hotelplan Suisse hat die Zusammenarbeit mit der Germania Flug AG zum Ende des Sommerflugplans 2015 beendet. Ist dies das Ende Ihrer Airline?
Umsatzwegfall ist Umsatzwegfall, das ist klar. Aber dieser Zwischenfall mit dem Projekt Hotelplan Suisse der zugegebenermassen ein grosser ist tangiert uns existenziell in keiner Art und Weise. Wir sind auch ohne Hotelplan überlebensfähig. Wenn wir das nicht wären, wären wir in der Schweiz erst gar nicht gestartet. Für solche Anfängerfehler bin ich zu lange im Geschäft.
Wie können Sie das abfedern?
Wir haben mehrere Standbeine. Unser zweites grosses sind die Vollcharter mit Air Prishtina. Dort läuft alles hervorragend. Wie geplant kommt am 20. Oktober unser neuer A321 in die Schweiz. Diese 215 Sitzplätze füllen wir, weil wir unser Volumen mit Air Prishtina massiv ausgebaut haben. Auch unsere anderen Projekte Einzelplatzverkauf, Ausbau der ethnischen Flugziele laufen. Zudem machen wir Ad-hoc-Flüge für Germania Deutschland und England.
Gibt es noch andere Standbeine?
Germania ist seit jeher Spezialist für ethnische Ziele. Hier könnten auch ab der Schweiz Germania-Destinationen wie Teheran, Beirut oder Tel Aviv interessant sein. Zudem setzen wir auf Kombinationsflüge wie ZürichPalmaBremenPalmaZürich.
Sie planen eine Klage gegen Hotelplan Suisse wegen Vertragsbruchs. Hotelplan sieht sich allerdings keineswegs im Unrecht.
Wir haben mit all unseren Partnern langjährige Verträge, das war ja die Basis, um überhaupt in der Schweiz starten zu können. Nun müssen unsere Rechtsanwälte entscheiden. Aber glauben Sie mir, wir hätten kein Verfahren angestrengt, wenn wir derselben Meinung wären wie Hotelplan Suisse.
Was passiert nun mit dem Holidayjet? Die Marke gehört Hotelplan.
Der Holidayjet fliegt sicherlich bis Ende der Sommersaison weiter und auch danach bleibt die Maschine für Flüge ab Zürich im Einsatz.
Welche kurzfristigen Reaktionen hat Ihnen das Öffentlichwerden der Neuigkeit in Sachen Hotelplan beschert?
Ich hatte überraschend viele Anrufe von allen grossen Schweizer Tour Operators und auch Spezialisten. Durch die gross propagierte Hochzeit mit Hotelplan
Suisse dachten wohl viele, die Partnerschaft sei exklusiv und sie könnten nicht zum Zuge kommen. Das war aber von Anfang an nicht so und ist jetzt natürlich ohnehin offen.
SG