«Wir unterstützen, wenn keine Flüge verfügbar sind» (Ausgabe 2014-34)

Die Dienstleistungsgesellschaft International SOS hat viel zu tun – auch wegen der Ebola-Krise.

Inwiefern tangiert der Ausbruch des Ebola-Virus in Westafrika den Alltag bei International SOS?

Durch den Ebola-Ausbruch und die Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation sind viele unserer Kunden auf die Krankheit aufmerksam geworden und benötigen Infos und Hilfe. International SOS hat ein Team von Experten, die sich intensiv mit der Thematik beschäftigen, und unsere Assistance Centers weltweit bekommen jeden Tag zahlreiche Anrufe zu dem Thema. Unabhängig von tatsächlichen Erkrankungen ihrer Mitarbeiter, versuchen viele Kunden die betroffenen Länder in Westafrika zu verlassen und fragen bei uns um Unterstützung an.

Was raten Sie Firmenkunden vor Ort bzw. Firmen, welche Geschäfts- oder Incentivereisen in westafrikanische Länder planen? Wo ist es noch sicher?

Die Weltgesundheitsorganisation veröffentlicht regelmässig Infos zu Ländern, in denen eingeschleppte oder autochthone Fälle von Ebola gemeldet werden. International SOS hat darüber hinaus mit vielen medizinischen Einrichtungen in West-afrika engen Kontakt. Nicht absolut notwendige Reisen nach Sierra Leone, Liberia und Guinea sollten derzeit abgesagt werden.

Welche Aktivitäten – ausser der Beratung – betreibt International SOS überhaupt noch für seine Kunden im Zusammenhang mit der Ebola-Krise?

International SOS kann unterstützen, wenn Kunden ausreisen wollen als Vorsichtsmassnahme, aber keine Flüge mehr verfügbar sind. International SOS unterstützt viele Kunden dabei, eine Reise- und Sicherheitsrichtlinie zu Infektionsrisiken zu erarbeiten und schult Reisende darin, Infektionsrisiken zu minimieren. Falls es wirklich zu einem Ebola-Krankheitsfall bei einem Mitarbeiter unserer Kunden kommen würde, können wir mit Experten vor Ort, Beratung und allenfalls Versorgung mit Medikamenten helfen. Hier sind aber jeweils sorgfältige Einzelfalllösungen notwendig, da die Situation vor Ort beurteilt werden muss, um konkrete Aussagen zu tätigen.

Sind Ihre Call Center ausschliesslich Firmenkunden vorbehalten? Oder können sich auch Reisebüros erkundigen? 

International SOS arbeitet als privater medizinischer Dienstleister für seine Kunden.

Haben Sie Erwartungen dazu, wie sich die Ebola-Krise auf den weltweiten Flugverkehr und damit Tourismus auswirken könnte? 

Die internationalen Regularien und Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation sehen Einschränkungen im Reiseverkehr vor, wenn dies fachlich geboten erscheint. Dem haben sich die nationalen Gesundheitsempfehlungen vieler Länder angeschlossen. Die Ausreise infizierter Personen aus den betroffenen Ländern zu verhindern und die Einreise solcher Personen in andere Länder streng zu kontrollieren, sind solche Massnahmen, die zu erwarten sind. Der Reiseverkehr zwischen nicht betroffenen Ländern wird überwiegend unbeeinträchtigt bleiben.

JCR