Für Christian Burkhardt, CEO von Team Reisen und Geschäftsführer von
Desert Team, ist die «Libyen-Affäre» nicht nur tägliches Thema in der
Presse, sondern eine Angelegenheit mit finanziellen Konsequenzen: «Nach
Libyen, zuvor unsere Rennstrecke, können wir seit anderthalb Jahren
nicht mehr reisen.» Kommt hinzu, dass diesen Winter aufgrund scharfer
Reisewarnungen des EDA auch Algerien nicht angeboten werden konnte.
«2009 sind unsere Buchungen um 30 Prozent eingebrochen, aktuell liegt
der Buchungsstand 30 Prozent hinter Vorjahr.»
Nun kommt Burkhardt zugute, dass er diversifiziert aufgestellt ist: «80
Prozent konnten wir mit anderen Teams wettmachen», unterstreicht er
(siehe Artikel oben).
Bei Desert Team profilieren sich Südtunesien und Südmarokko als neue
Renner. Eine sehr gute Nachfrage bestehe auch für Ägypten und Oman, und
die beiden jährlichen Reisen in die Mongolei seien stets in Windeseile
ausgebucht. Doch kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass
Wüstenreisen momentan einen schweren Stand haben.
Burkhardt wundert das nicht: «Jeden Tag Ghaddafi in der Presse das
schadet der ganzen Region. Uns bleibt nichts anderes übrig als zu
warten, bis alles vorbei ist. Und dann starten wir eine
Charme-Offensive, denn wir arbeiten nicht mit dem Regime, sondern mit
den Wüstenbewohnern.»
Sara Marty