In der Gerüchteküche brodelts weiterhin niemand weiss, was mit der Alitalia (AZ) in naher Zukunft geschehen wird. «Wir arbeiten hundertprozentig auf Hochtouren», versichert Valery Turco (General Manager Switzerland). Finanziell stehe AZ gut da Cashflow für den operationellen Betrieb sei genügend vorhanden. Als «Beweis» verweist Turco auf die Passagier- und Sitzauslastungszahlen: Im Vergleich zum Vorjahr reisten zwischen Januar und Juni ex Genf mehr als 17% und ex Zürich mehr als 2% Passagiere mit der italienischen Fluggesellschaft. Auch die Auslastung im Juli/August sei höher als letztes Jahr: Zürich Mailand 91% (+2%), Genf Mailand 86% (+1%) und GenfRom 93% (+4%). Dass AZ auch operationell gut funktioniere, würden die Zahlen betreffend Pünktlichkeit belegen: Auf allen Rotationen aus der Schweiz sei die Pünktlichkeit zuletzt über 98% gewesen.
Die Planung für das Jahr 2008 bei AZ ist voll im Gange. Die Flugkapazität von Zürich nach Mailand soll verdoppelt werden. Heute bietet Alitalia täglich nur 140 Sitzplätze (Swiss fast 1000). Schon im nächsten Sommer soll eine der drei 50-plätzigen Embraer-Maschinen ERJ 145 durch eine 80-plätzige Maschine ERJ 170 ersetzt werden. Je nach Bedarf ist sogar ein Einsatz eines Airbus 320 möglich.
Über einen Flug von Zürich nach Rom wurde schon seit Langem diskutiert. Wann dieser kommen soll, hängt davon ab, wie sich die globale Expansionsstrategie entwickeln wird. Heute hat AZ mit Mailand Malpensa und Rom zwei Hubs. «Dies ist wirtschaftlich nicht mehr haltbar wir müssen uns auf einen Hub konzentrieren», meint Turco. Sollte es Rom sein, würde AZ den Zürich-Rom-Flug so schnell wie möglich anbieten. Sollte die Entscheidung auf Mailand fallen, würde die Einführung noch einige Zeit dauern.
Für Alitalia sind die Schweizer Reisebüros die wichtigsten Ansprechpartner. «In diesen Bereich wollen wir investieren.» Das Sales-Team wird aufgestockt im November wird ein vierter Key Account Manager zum Team stossen. Fabio Basioli wird sich auf den Leisure-Bereich, der neue Mann sich auf die Comercials konzentrieren. «Wir waren zu lange weg vom Markt», erklärt Turco. Nur mit einer besseren Kommunikation könne Alitalia bei Kunden und Agenten wieder Vertrauen schaffen. Dafür würde er sich voll einsetzen bevor er Mitte 2008 die neue Stelle als General Manager in Kanada antreten werde.
Guido Casanova