«Die Dauer der Sprachaufenthalte hat sich halbiert»

Salta-Chef Claudio Cesarano erwartet eine weitere Konsolidierung bei den Sprachreiseanbietern.
Sprachreisen
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Mit welchen Herausforderungen sind Sprachreise-Anbieter konfrontiert?
Mit der demographischen Entwicklung, dem Frühenglisch in den Schulen, den tiefen Wechselkursen bzw. dem starken Franken und der Tatsache, dass die durchschnittliche Dauer der Sprachaufenthalte in den letzten zehn Jahren um fast die Hälfte abgenommen hat.

Der Schweizer Markt scheint übersättigt zu sein. Hat es zu viele Anbieter oder nimmt die Zahl der potenziellen Kunden ab?
Konkurrenz belebt den Markt. Wenn sich jedoch immer mehr Anbieter in einem immer kleineren Markt bewegen, reagiert dieser. Es ist tatsächlich so, dass es in der Schweiz viele Anbieter gibt und
leider immer noch viele ohne Kundengeldabsicherung. Dazu kommt, dass der Markt abnimmt – einerseits durch die demographische Entwicklung und andererseits dadurch, dass viele junge Studenten
bereits nach der Lehre oder Matur das beliebte First Certificate hier in der Schweiz absolvieren. Bei ca. drei Vierteln des Marktvolumens, das Englisch einnimmt, natürlich eine grosse Herausforderung.

Wie stark wird das Geschäft mit Sprachreisen von der wirtschaftlichen Lage beeinflusst?
Meistens profitiert die Sprachreisebranche von einer schlechten Wirtschaftslage in der Schweiz. Man investiert in seinen «Marktwert» und bildet sich weiter, macht zusätzliche Diplome etc. – so auch Sprachaufenthalte, um den CV zu ergänzen. Die teuren Kurse oder von Unternehmen finanzierte Businesskurse leiden jedoch stark, und die Umsätze brechen dort ein. Sommerkurse für Jugendliche bis 18 Jahre sind ebenfalls anfällig auf eine schlechte wirtschaftliche Lage.

Claudio Cesarano
Claudio Cesarano, Präsident der SALTA (Swiss Association of Language Travel Agents)

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