Air Berlin: Nun ist auch das Meilenprogramm Topbonus insolvent

Niki Lauda, Ex-Formel-1-Fahrer und Gründer von Niki, hat unterdessen sein Interesse am österreichischen Ferienflieger bekundet.
© Air Berlin

Der Generalbevollmächtigte von Air Berlin, Frank Kebekus, befürchtete schon vergangene Woche, dass auch Topbonus einen Insolvenzantrag stellen muss – und nun ist es soweit. «Diese bedauerliche Entwicklung folgt auf die Entscheidung von Air Berlin von letzter Woche, Insolvenzantrag zu stellen», teilte das Unternehmen am 25. August mit. «Aufgrund der aktuellen Situation von Air Berlin und dem unmittelbaren Zusammenhang für das Vielfliegerprogramm, hatte Topbonus keine andere Wahl, als diesen Schritt zu gehen.»

Von der Topbonus-Insolvenz sind rund 50 Mitarbeiter betroffen. Das Sammeln und Einlösen von Meilen bei Air Berlin bleibt somit bis auf weiteres nicht möglich. Der Kontozugang und die Mitgliedschaft der Vielflieger bleibt gemäss Topbonus weiterhin bestehen. Wie es mit dem Vielfliegerprogramm weitergeht, ist vorerst noch unklar. 2012 hatte Etihad der Air Berlin einen 70%-Anteil am Meilenprogramm für knapp EUR 200 Mio. abgekauft.

Auch Niki Lauda bekundet Interesse

Unterdessen hat sich Niki Lauda, Ex-Formel-1-Fahrer und Gründer der Air-Berlin-Tochter Niki, zu Wort gemeldet. Offenbar bekundet er Interesse an der Übernahme seines einstigen Babys: «Ich habe einen Brief an den Insolvenzverwalter von Air Berlin geschrieben, in dem ich mein Interesse an Niki bekunde», sagte Lauda der österreichischen «Kronen-Zeitung». «Jetzt bin ich gespannt, was passiert, ob ich überhaupt zu den Verhandlungen eingeladen werde.» 2011 hatte Lauda Niki vollständig an Air Berlin verkauft.

Mit Billigstpreisen die Flugzeuge füllen

Air Berlin versucht derweil mit allen Mitteln, mehr Flugtickets abzusetzen. Insbesondere mittel- und längerfristige Buchungen brachen in den letzten Wochen ein. Deshalb versucht Air Berlin mit Billigpreisen, auch auf Langstreckenflügen, die Nachfrage anzukurbeln. Wie aus der TI-Umfrage von letzter Woche ersichtlich war, bucht die Mehrheit der Schweizer Reisebüros jedoch vorerst keine Tickets von Air Berlin und Niki mehr – Dumping-Preise hin oder her. (ES)