Amadeus sieht Silberstreifen für Hotels

Die Zimmerbelegung steigt seit Anfang Jahr und die Vorausbuchungsfrist wird länger.
Hotel, Hotelzimmer
©Pixabay/Pexels

Für die Hoteliers in aller Welt zeichnet sich ein Silberstreifen am Horizont ab. Die Belegung der Häuser stieg erstmals während der Corona-Pandemie signifikant an, wie eine neue Hospitality-Studie von Amadeus zeigt.

Die weltweite Hotelauslastung stieg demnach von 31% im Januar 2021 auf 46% im April. Im April 2020 lag die globale Hotelauslastung bei 13%, als die Covid-19-Pandemie weltweit ihren ersten Höhepunkt hatte. Typisch für den April wäre allerdings eine Auslastung von etwa 70%, so Amadeus.

In Binnenmärkten läuft es besser

Die markanteste Verbesserung der Hotelauslastung gab es in China, wo sie sich von 35% im Januar 2021 auf 61% im April fast verdoppelte. Nordamerika erreichte den zweithöchsten Zuwachs, von 33% auf 51%. Damit zeigt sich, wie die Reisetätigkeit in Binnenmärkten und homogenen Gebieten mit wenigen Reisebeschränkungen rascher erholt als in Regionen, wo zahlreiche Länder unterschiedliche Reiserestriktionen erlassen. Europa hat denn auch weiterhin mehr zu kämpfen, mit einem Anstieg der Auslastung um nur 5 Prozentpunkte von Januar bis April auf 17% und auf 24% per 21. Mai.

Länger werden auch wieder die Vorausbuchungsfristen. Der Anteil Buchungen am Anreisetag selber sank weltweit in den ersten vier Monaten des Jahres von 39% auf 23%. Die Langfristbuchungen einen bis zwei Monate vor Anreise haben sich dagegen von 6% auf 11% fast verdoppelt. Das deutet klar auf eine zunehmend bessere Planbarkeit des Reisens hin.

Personal fehlt

Für die Hoteliers sind diese Verbesserungen der Situation allerdings nicht immer einfach zu bewältigen. Ihnen fehlt weltweit das Personal, das sich in der Pandemie zu Hauf entlassen wurde und das sich oft in andere Branchen umorientiert hat. 59% der befragten Hotels wollen 2021 neue Leute einstellen, haben aber eher Mühe, welche zu finden.

Auch was die Gäste betrifft, werden sich die Hoteliers neu orientieren müssen. Sie erwarten gemäss der Studie mehr Freizeit-Gäste mit anderen Anforderungen und Erwartungen als die bisher dominierenden Geschäftsreisenden. Das grösste Wachstum in der Hotellerie sieht die Studie im mittleren und Luxus-Bereicht, nicht aber bei Budget- und High-End-Superluxus-Häusern.

Hygiene bleibt Verkaufsargument

Was hingegen aus der Corona-Zeit bleiben wird, sind die verschärften und intensivierten Hygiene-Standards in den Hotels selber. Sie würden nachhaltig ein Verkaufsargument bleiben. Ob damit auch eine Gesundheitsstatus-Kontrolle der Gäste einhergehen wird, ist offen.

Laut der Amadeus-Studie wollen etwa 22% der knapp 700 befragten Hoteliers weltweit künftig einen Nachweis über Impfungen oder Gesundheitspässe verlangen oder dies zumindest in Erwägung ziehen. Etwas mehr als 32% sagten, sie würden dies «definitiv nicht» tun, während fast 46% noch unsicher waren. (TI)