Aufwind für CO2-Abgabe auf Flugtickets

Jetzt ist der Bundesrat dafür. Und laut einer Umfrage auch drei Viertel der Bevölkerung.
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Eine CO2-Abgabe auf Flugtickets bekommt immer mehr Unterstützung: Auch der Bundesrat ist jetzt dafür: «Wenn das Parlament eine solche Abgabe im Rahmen des CO2-Gesetzes einführen will, wird der Bundesrat diese Arbeit wohlwollend begleiten», zitiert die «SonntagsZeitung» das Umwelt- und Verkehrsdepartement von Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Im letzten Herbst hatte der Nationalrat eine solche Abgabe abgelehnt. Damals waren die Regierung und die FDP noch dagegen, inzwischen hat auch die Partei eine Kehrtwende gemacht und mindestens ein Teil ihrer Parlamentarier könnte einer CO2-Abgabe zustimmen.

Flug von Zürich nach San Francisco 244 Franken teurer 

Was diese Abgabe kosten würde, hat die «Schweiz am Wochenende» ausgerechnet. Sie stützt sich auf die Annahme des Bundesamts für Umwelt (Bafu), wonach die so genannten externen Umweltkosten, die ein Flug mit dem Kerosinverbrauch verursacht, 2,6 Rappen pro Flugkilometer betragen. Beim 230-Kilometer-Flug von Zürich nach Genf beispielsweise würde das Ticket CHF 6 teurer, nach London CHF 20, nach San Franciso CHF 244 oder nach Christchurch in Neuseeland am anderen Ende der Welt CHF 486.

In der Bevölkerung scheint die CO2-Abgabe populär zu sein. Nur 24% sind dagegen, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Lehrstuhls für Management erneuerbarer Energien an der Uni St. Gallen, der Raiffeisenbank und Energie Schweiz hervorgeht. 63% der Befragten fanden, dass Fliegen zu billig sei. Die meisten halten gemäss der Umfrage eine Abgabe von CHF 20 auf einer Kurzstrecke für angemessen.

Diese Höhe hält Andreas Wittmer, Leiter des Center for Aviation Competence an der Uni St. Gallen für wenig wirkungsvoll. «Auch wenn ein Mallorca-Trip CHF 20 mehr kostet, wird kaum jemand darauf verzichten», meint der in der «Schweiz am Wochenende». Sinnvoller sei, wenn in ganz Europa den Kunden ein fixer Zuschlag berechnet würde. (TI)