Bhutan reduziert Tourismusgebühr

Das bhutanische Kabinett hat beschlossen die umstrittene Tourismusgebühr für längere Aufenthalte zu erlassen.
©Hans Wettstein, Insight Reisen
Hans Wettstein, Geschäftsführer Insight Reisen©zVg

Am 23.09.22 hat Bhutan die Grenzen für Touristen wieder geöffnet und eine neue SDF-Gebühr (Sustainable Development Fee) von USD 200 pro Person und Tag eingeführt. Der Tourismus nach Bhutan hat sich seither nicht wirklich erholt, genaue Zahlen wurden nicht publiziert.

Jetzt habe die Regierung endlich reagiert und erlässt die Gebühr für längere Aufenthalte schreibt Hans Wettstein, Geschäftsführer von Insight Reisen.

Reisen nach Bhutan sind zwar immer noch etwas teurer, als vor der Pandemie, aber mit der neuen Regelung doch wieder bezahlbar. Auch Touristen aus Nachbarländern (z.B. Indien) müssen eine SDF-Gebühr (INR 1200) zahlen.

Mit der SDF-Gebühr will das Land die lokalen Ressourcen schonen, was durchaus Sinn macht. Bhutan hat nur eine begrenzte Anzahl von Unterkünften und will keinen Billig- oder Massentourismus. Jeder Besucher soll die Möglichkeit bekommen einen Baum zu pflanzen. 70% vom Land ist mit Wald bedeckt, ein nachhaltiger Tourismus ist das oberste Ziel der Tourismusbehörde. Bhutan ist eines der einzigen Länder der Welt, welches nicht nur ‘CO²-neutral’, sondern auch ‘CO²-negativ’ ist. In Bhutan wird mehr CO² absorbiert als produziert

SDF abhängig von Reisedauer

Je nach geplanter Reiseroute können die Besucher ab dem 01. Juni 2023 eine der folgenden Optionen wählen:

– 4 + 4: Sie zahlen die SDF von USD 200 pro Nacht und Person für die ersten vier Nächte und erhalten bis zu vier weitere Nächte ohne Tagesgebühr.
– 7 + 7: Bezahlen Sie die SDF von USD 200 pro Nacht und Person für die ersten sieben Nächte und erhalten bis zu sieben zusätzliche Nächte ohne die Tagesgebühr.
– 12 + 18: Sie zahlen den SDF von USD 200 pro Nacht und Person für die ersten zwölf Nächte und erhalten bis zu achtzehn weitere Nächte ohne Tagesgebühr.

Kinder unter fünf Jahren sind von der Gebühr befreit, Kinder von sechs bis zwölf Jahren bezahlen 50%.

«Diese SDF-Anreize sollen längere Aufenthalte im Land fördern», sagte S.E. Dr. Lotay Tshering, Premierminister von Bhutan. «Bei der Ausarbeitung dieser Optionen haben wir auf das Feedback der Branche, die Empfehlungen der ABTO und anderer Interessengruppen gehört und gleichzeitig die ursprüngliche Vision, die hinter der Überarbeitung unserer Tourismusstrategie stand, berücksichtigt, um sicherzustellen, dass wir uns auf einen hochwertigen Tourismus mit geringem Volumen konzentrieren», fügte er hinzu.

Jede(r) Besucher*in pflanzt ein Baum

Darüber hinaus wird den Besuchern bald eine weitere Möglichkeit geboten, einen sinnvollen Beitrag zum Fortschritt Bhutans zu leisten. Jede(r) Besucher*inn wird die Möglichkeit haben, einen Baum zu pflanzen, um Bhutans Ziel von einer Million neuer Bäume zu erreichen und dazu beizutragen, den kohlenstoffnegativen Status des Königreichs und die aussergewöhnliche Waldbedeckung zu erhalten. Die Gäste, die während ihres Aufenthalts in Bhutan einen Baum pflanzen möchten, erhalten einen Setzling.

«Diese exklusiven Anreize sind eine Gelegenheit für unsere Freunde aus aller Welt, mehr zu erleben, weiter zu reisen und länger zu bleiben – und dadurch aktiv am Fortschritt und an der Erhaltung teilzuhaben, die unseren Bürgern und der ganzen Welt zugute kommen», sagte Dorji Dhradhul, Generaldirektor des Tourismusministeriums von Bhutan.

«Wir hoffen, dass Bhutan mit diesen Anreizen, zusammen mit der kürzlich erfolgten Revision der Denkmalgebühren, der 24-stündigen SDF-Befreiung für Grenzstädte und anderen Massnahmen, für ein breiteres Spektrum von Gästen ein zugänglicheres Reiseziel sein wird.» (TI)