Das Startverbot für Boeings Unglücksflieger B-737-Max ist nach mehr als anderthalb Jahren in den USA aufgehoben worden. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA hat nach langer Prüfung und der Installation einer neuen Software den Neustart des Jets genehmigt. Die europäische Luftfahrtbehörde EASA hatte bereits Mitte Oktober erklärt, dass die 737 Max wieder ausreichend sicher sei und damit ihre Zustimmung zu einer Wiederzulassung signalisiert.
Experten rechnen damit, dass die europäischen und andere internationale Aufsichtsbehörden nach der FAA-Entscheidung ebenfalls zügig grünes Licht geben werden. Neben der EASA hatten Kanadas und Brasiliens Aufseher bereits bei Teilen des Wiederzulassungsverfahrens mit der FAA kooperiert. Bis die B-737-Max wieder voll in den Betrieb starten kann, dürfte es trotzdem noch etwas dauern. Zunächst müssen laut der Nachrichtenagentur DPA die letzten Wartungsarbeiten und Piloten-Trainings abgeschlossen werden.
Der Krisenjet war im März 2019 nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten aus dem Verkehr gezogen worden. Das 737-Max-Desaster hat Boeing finanziell stark unter Druck gebracht. Zahlreiche Aufträge wurden storniert, Boeing entstanden etliche Milliarden an Sonderkosten. Auch viele Airlines und grosse Reiseveranstalter wie TUI kamen unter Druck, weil ihnen das Flugzeug für das vor Corona noch gut laufende Massengeschäft fehlte. (TI)