Geissberger und Emch in den SRV-Vorstand gewählt

Ausserdem wurde der Austragungsort für die SRV-GV 2018 bekanntgegeben: Es geht auf die Aida Prima.

Die 90. Generalversammlung des Schweizer Reise-Verbands im Hotel Dan in Tel Aviv geht in diesen Minuten zu Ende.

Zwei neue Vorstände – Hausheer wird Ehrenmitglied

Roger Geissberger, welche aufgrund einer Terminkollision nicht an der GV teilnehmen konnte, wurde mit grossem Mehr in den Vorstand gewählt. Olivier Emch (im Bild) wurde einstimmig in den Vorstand gewählt. Des Weiteren wurden Daniel Bauer, Stéphane Jayet und David Léchot wiedergewählt. Claude Luterbacher (im Vorstand seit 2002) und Marcel Hausheer (seit 2000) wurden verabschiedet. Marcel Hausheer wurde zudem zum Ehrenmitglied vorgeschlagen, was die GV einstimmig und viel warmem Applaus bestätigte. Ehrenmitglied Walter Schüepp, der im Sommer im Alter von 93 Jahren gestorben ist, wurde mit einer Schweigeminute bedacht.

Erste Cruise-GV

Zum Abschluss gab SRV-Präsident Max E. Katz den mit Spannung erwarteten Austragungsort der GV 2018 bekannt. Wie sich die Branche letztes Jahr in der TI-Umfrage gewünscht hatte, wird sie erstmals auf einem Kreuzfahrtschiff stattfinden, und zwar auf der Aida Prima. Vom 27. bis 31. Oktober 2018 führt die Reise von Palma de Mallorca via Ajaccio (Frankreich) und Civitavecchia (Italien) nach Livorno bei Florenz. Wer möchte, kann die Kreuzfahrt verlängern und den Retourflug vom Zielhafen Palma de Mallorca antreten.

Kuriose Mini-GV geplant

Für ein Kuriosum sorgte Traktandum 12: Erweiterung der Hotela Gründerverbände. Um dies offiziell vollziehen zu können, braucht es eine ausserordentliche GV in der Schweiz mit Anwesenheit eines Notars. Eine solche wird nun einberufen, und Max E. Katz machte kein Hehl daraus, dass man nicht unbedingt an diese GV kommen müsse: Es gebe weder Sitzplätze noch Catering…

Solidaritätsbeiträge kritisch diskutiert

Die Mitgliederbeiträge bleiben wie bisher bestehen. SRV-Geschäftsführer Walter Kunz nahm nochmals Stellung zur letztjährigen Erhöhung der Passiv-Mitgliederbeiträge und räumte ein, dass er damals hätte erwähnen sollen, dass Passiv-Mitglieder zwar nicht abstimmen, aber immerhin das Wort ergreifen dürfen. Anschliessend wurden die Solidaritätsbeiträge für die Lernenden kritisch diskutiert, die Mitgliederbeiträge wurden danach aber souverän durchgewunken.

Neues in der Flugabrechnung ab 2019

Bei der Flugabrechnung werden im Rahmen des NewGenISS-Projekts der IATA diverse Neuerungen auf die Reisebranche zukommen. Gemäss SRV-Flugexperte Marcel Herter wird das Projekt ab 2018 in vier Wellen ausgerollt, die Schweiz wird ab dem 2. Quartal 2019 betroffen sein. Unter anderem geht es um die Kreditlimite bei der BSP-Abrechnung, die nun das Doppelte des Dreimonats-Durchschnitts betragen soll. Mit einem “Real-Time Sales Monitoring” sollen die Agenten gewarnt werden, wenn sie sich diesem Limit nähern.

30 Veranstalter bereits bei SMS-Alert dabei

Die SRV-Initiative “SMS-Alert” ist Präsident Max E. Katz ein grosses Anliegen – “es geht um nichts weniger als um den Schutz von Menschenleben”, so Katz. Per heute wird die Initiative offiziell lanciert. Damit alle Kunden via Handy in Krisensituationen schnellstmöglich lanciert werden können, sollen alle Handynummern im Veranstalterdossier hinterlegt werden. Die Veranstalter müssen “Selbstverpflichtungserklärungen” unterzeichnen, damit sie die Nummern nicht zu Marketingzwecken missbraucht werden. Eine grosse Zahl von Veranstaltern hat diese Erklärungen bereits unterschrieben.

Lüthi will ein neues “Reisegesetz”

Politik-Fachexperte André Lüthi sprach von “Licht am Horizont”, was die Motion Markwalder angeht. Der Bundesrat ist beauftragt, Sanktionsmöglichkeiten gegen Veranstalter ohne Kundengeldabsicherung festzulegen. Im Januar findet nun ein Treffen mit dem SRV, dem Garantiefonds, der Swiss Travel Security und dem TPA in Bern statt, um die Sanktionen festzulegen. Dann wird der Bundesrat die Sache wieder ins Parlament bringen. Lüthi geht davon aus, dass es noch zwei Jahre dauern könnte, bis das Gesetz wirklich in Kraft tritt.

Er persönlich findet aber, dass das Pauschalreisegesetz sowieso veraltet ist. Wer Veranstalter und wer Vermittler ist, ist dem Konsumenten heute nicht mehr klar. “Es ist an der Zeit, dass es ein Reisegesetz gibt, bei dem alles abgesichert ist”, so Lüthi. Er sei sich bewusst, dass er sich damit wohl nicht allzu beliebt mache, aber es müsse diskutiert werden.

QV: Neue mündliche Prüfung schon 2019?

In der Ausbildung soll das Qualifikationsverfahren angepasst werden. Einiges ist nicht mehr “State of the Art”. “So sind uns etwa die auswendig gelernten Verkaufsgespräche ein Dorn im Auge”, sagt Fachexperte und SRV-Vorstand Daniel Bauer. Auch die Commercial-Prüfung habe mit dem Praxisalltag kaum mehr etwas zu tun. Nadeshda Britschgi, SRV-Verantwortliche für Aus- und Weiterbildung, trägt die Inputs nun zusammen; Ziel ist es, bereits 2019 eine neue mündliche Prüfung einführen zu können.

Projekt für Zukunft der Reisebüros

Zusammen mit der Uni Bern will der SRV untersuchen, welche Entwicklungen, Trends und Zukunftsperspektiven für die Reisebüros bestehen. Ein Finanzhilfegesuch beim Seco ist gestellt – wird es genehmigt, kann das Projekt im Januar starten.

Neue Vereinbarung für Kreditkartengebühren

Als Primeur konnte SRV-Geschäftsführer Walter Kunz verkünden, dass man betreffend Kreditkarten-Surcharges eine Vereinbarung mit Six treffen konnte, die am kommenden Montag unterzeichnet werden soll. Die Gebühren für Visa- und Mastercard-Zahlungen beträgt somit nur noch 1%. Bedingung: Die Erhebung von Kreditkartenzuschlägen bei den Kunden ist nicht mehr erlaubt. Ansonsten drohen Bussen von CHF 200.

Zufriedenstellende Mitgliederzahlen

Walter Kunz zeigte sich mit den Mitgliederzahlen zufrieden. Die wenigen Austritte hätten weniger mit den SRV-Leistungen als vielmehr mit den Geschäftsaufgaben zu tun. Der SRV musste im letzten Geschäftsjahr nur noch ein Minus von sieben Mitgliedern verzeichnen.

Die Jahresrechnung 2016/17 schloss mit einem Gewinn von CHF 11’975 ab. Budgetiert gewesen war ein Minus in ungefähr gleicher Höhe. Die Rechnung wurde einstimmig genehmigt. Das Budget

Forderung nach Airline-Insolvenzversicherung

In seiner Begrüssungsrede sprach SRV-Präsident Max E. Katz über die Air Berlin und damit verbunden die Forderung nach einer Airline-Insolvenzversicherung. Dies wird der SRV im Rahmen des europäischen Dachverbands ECTAA im Dezember erneut auf EU-Ebene zur Sprache bringen. Auch Over-Tourism sowie die Zukunft der Reisebüros waren ein Thema; “drei unabhängige Studien aus den USA haben ergeben, dass Millennials wieder vermehrt den Service eines Reisebüros schätzen. Das hält die Hoffnung aufrecht, dass auch bei uns wieder einmal Champagner-Korken knallen”, so Katz.

“Israel hat gutes Momentum”

Das Grusswort hielt Amir Halevi, Director General Ministry of Tourism, der es angesichts der warmen Temperaturen und des strahlenden Sonnenscheins nicht schwer hatte, die Vorzüge seines Landes darzustellen. 25% beträgt das Plus an Touristen in diesem Jahr, ein Rekord. Aus der Schweiz sind es sogar 44%. “Wir haben ein gutes Momentum, und das Land ist sicher”, so Halevi. Bewusst ist er sich, dass das Land an der Infrastruktur noch arbeiten muss, “bis wir hoffentlich einen Schweizer Standard erreichen”.

Yair Berrebi, Director World Wide Branches der israelischen Fluggesellschaft El Al, hob derweil die Bedeutung der Reisebranche als Partner hervor. Seit 68 Jahren fliegt El Al in die Schweiz – und dies erfolgreich, obwohl die Airline an Samstagen und Feiertagen nicht fliegt und damit auf 13% Umsatz verzichtet. (SJ)

Impressionen der Versammlung