Schafroth verlässt Kuoni Group nach 20 Jahren

Der CEO von Global Travel Services tritt mitten im Restrukturierungsprozess zurück.

Rolf Schafroth, CEO des Kuoni-Group-Geschäftsbereichs Global Travel Services (GTS), verlässt das Unternehmen per Mitte September. Nachdem die verbleibenden Geschäftsfelder des Konzerns an die schwedische Private-Equity-Firma EQT verkauft wurden, wolle Schafroth nun auch das operative Geschäft in neue Hände legen, schreibt die Kuoni Group in einer Mitteilung. Im Bereich GTS sind Kuonis Gruppengeschäft, der MICE-Bereich und die Destination Management Specialists gebündelt.

Per 1. September 2016 übernimmt der Verwaltungsratspräsident von GTS, Walter Gehl (ex Lufthansa), interimistisch die Führung. In den nächsten Monaten soll dann ein definitiver Nachfolger bekanntgegeben werden; die Suche wurde bereits eingeleitet.

Der Schweizer Betriebswirtschafter Rolf Schafroth (51) blickt auf eine 20-jährige Karriere im Unternehmen zurück. 1996 kam er als Leiter Controlling der Schweizer Einheit zu Kuoni, wechselte ein Jahr später aber ins Incoming, dem er bis zum jetzigen Zeitpunkt treu geblieben ist. U. a. leitete er das Incoming Europa, das Destination Management und den Bereich Procurement & Production Tour Operating. Er war zudem 2011 massgeblich an der Integration von Gullivers Travel Associates (GTA) beteiligt. Seit diesem Zeitpunkt steht Schafroth GTS vor. Zudem sitzt er seit 2007 in der Konzernleitung. Durch den Verkauf von Kuoni an EQT konnte sich Schafroth Aktienanteile im Wert von CHF 3 Mio. auszahlen lassen.

Stark unter Druck geraten
Noch vor zwei Monaten sagte er im Interview mit TRAVEL INSIDE, dass er bei der weiteren Entwicklung von GTS dabei sein wolle: «Das Gruppenreisegeschäft verdient mehr Anerkennung im Markt. Es stört mich, dass es in Europa oft verkannt wird, dabei ist es besonders in Asien ein wichtiges Geschäft mit viel Wachstum. Dort eine Rolle zu spielen, mit unserer Position und unserem Know-how, das reizt mich extrem.» Sein Bereich ist allerdings stark unter Druck: Zurzeit läuft ein Restrukturierungsprogramm bei GTS, in dessen Rahmen 350 Stellen abgebaut werden sollen und die Kostenbasis um CHF 30 Mio. gesenkt werden muss.