Streiks, Systemausfälle und verloren gegangenes Gepäck: Passagiere sind immer häufiger Problemen und Chaos im Flugbetrieb ausgesetzt. Oftmals werden Reisende jedoch durch Fluggastrechte geschützt.
Bei der Internet-Recherche für Entschädigungen stechen vor allem die Airlines Lufthansa, Eurowings und Condor hervor. Das hat Airhelp in einer aktuellen Analyse herausgefunden. Dafür wurden die durchschnittlichen Google-Suchanfragen im Monat für 27 europäische Airlines in Deutschland untersucht.
Lufthansa ist für Suchanfragen 2022 trauriger Spitzenreiter des Vergleichs
Im vergangenen Jahr zählte die Lufthansa zu den Fluggesellschaften mit den meisten verspäteten Passagieren. Dieses Ergebnis spiegelt sich auch bei der Google-Suche wider: 1320 durchschnittliche Suchanfragen pro Monat gingen in Verbindung mit den Begriffen ‘Fluggastrechte’ und ‘Entschädigung’ ein.
Aber auch Eurowings-Passagiere informierten sich dazu verhältnismässig oft – 1210 Mal pro Monat. Mit grossem Abstand folgt schliesslich die Airline Condor, sie nimmt den dritten Platz des Vergleichs ein. Hier erkundigten sich Passagiere monatlich 430 Mal über ihre Rechte und eventuelle Entschädigungen.
Die KLM Royal Dutch Airlines belegt in der Untersuchung mit 300 monatlichen Suchanfragen den vierten Platz, gefolgt von der britischen Fluggesellschaft EasyJet (200). Anders sieht es hingegen bei den Fluggesellschaften Pegasus Airlines, Aegean und Air Serbia aus: Bei der Suche nach Ausgleichszahlungen tauchten diese durchschnittlich zehnmal im Monat in Ergebnissen der Suchmaschine auf. Bei sieben weiteren Airlines konnten für die Begriffe keine Treffer erzielt werden.
Lufthansa, Eurowings und Condor seit 2019 unter den Top-3
Wirft man einen Blick auf das Corona-Vorjahr 2019, zeichnet sich ein klares Bild: Das Suchvolumen für Fluggastrechte ist für mehr als die Hälfte der Fluggesellschaften (circa 52%) gestiegen.
Lediglich im Zusammenhang mit drei Airlines ist die Zahl gesunken, darunter Eurowings: 2019 belegte die Airline mit satten 1860 Suchanfragen pro Monat den ersten Platz, im Vergleich zu 2022 ist das Volumen also um fast 35% gesunken. Lufthansa, Eurowings und Condor nehmen in allen vier Jahren die ersten drei Platzierungen ein.
Den grössten Anstieg an Suchen verzeichnet die ungarische Fluggesellschaft Wizz Air. Hier stieg die Zahl von 30 auf 110 – also um fast 267%. Aber auch Passagiere der türkischen Corendon Airline waren 2019 deutlich mehr Flugproblemen ausgesetzt. Die monatlichen Suchanfragen erhöhten sich von 20 auf 70 (250 Prozent), gefolgt von der KLM mit einem Anstieg von 140 auf 300 (114 Prozent).
Tomasz Pawliszyn, Geschäftsführer von AirHelp, kommentiert: «Die Corona-Krise und der Fachkräftemangel haben massgeblich zu der chaotischen Situation an den Flughäfen beigetragen. Aber auch Streiks und Proteste sorgen immer häufiger für Probleme im Flugverkehr.» Die Analyse habe gezeigt, dass das Interesse von Fluggästen an ihren Rechten seit 2019 steigt.
«Die Suchanfragen zu Entschädigungen erreichten im Juli 2022 in den letzten vier Jahren ihren Höhepunkt. Dennoch gibt es noch viele Passagiere, die keinen Gebrauch von ihrem Recht machen – Ausfälle und Verspätungen können zu Entschädigungszahlungen in Höhe von bis zu 600 Euro pro Fluggast berechtigen.» (Business Traveltip)
