Europas Business Travel ohne Schwung

Keine andere Region hat 2022 an Geschäftsreisevolumen verloren.
©Rudy and Peter Skitterians / Pixabay

Die Geschäftsreisebranche in Europa macht weiterhin Fortschritte auf dem Weg zur vollständigen Erholung auf das Ausgabenniveau von vor der Pandemie. 2019 lag es bei USD 392 Mrd. Die Erholung fällt allerdings je nach Region nach wie vor höchst unterschiedlich aus. Europa macht jetzt etwa 20% des weltweiten Volumens aus, 2019 waren es 27%.

Die Schwellenländer Europas und Westeuropa waren die einzigen Regionen weltweit, die 2021 einen Ausgabenrückgang zu verzeichnen hatten. Bis 2026 könnte Westeuropa wieder aufholen und eine der stärksten Erholungen hinlegen. wie aus der jüngsten Jahresprognose und dem Ausblick 2022 des Business Travel Index Outlook der Global Business Travel Association (GBTA) hervorgeht.

Im Jahr 2021 waren die Ausgaben für Geschäftsreisen in Westeuropa weiterhin stärker von der Corona-Pandemie betroffen als in jeder anderen Region der Welt. Als die Beschränkungen gelockert und die Grenzen wieder geöffnet wurden, führte ein erheblicher Nachholbedarf zu einem sprunghaften Anstieg der Ausgaben für Geschäftsreisen in der gesamten Region.

Im Jahr 2022 hat Europa wieder an Boden gewonnen und wird nun Prognosen zufolge im Jahr 2023 der am schnellsten wachsende Geschäftsreisemarkt sein. Es wird erwartet, dass die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa im Jahr 2023 um 25,3% steigen werden. Trotz dieses guten Starts in das Jahr ist Vorsicht geboten, da die Unsicherheit aufgrund der steigenden Inflation und der Wirtschaftskrise anhält und den Fortschritt auf dem Weg ins Jahr 2023 zu bremsen droht.

Schlusslicht Europa 

Die Erholung sowohl in West- als auch in den Schwellenländern Europas hinkt im Vergleich zu Nordamerika, Asien-Pazifik, Lateinamerika und dem Nahen Osten hinterher. Im Jahr 2020 gingen die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa um 58,1% zurück, der zweitgrösste prozentuale Rückgang aller Regionen weltweit. Im Jahr 2021 verzeichneten die meisten Regionen der Welt eine leichte Erholung, aber Europa war die einzige Region, in der die Ausgaben für Geschäftsreisen weiter zurückgingen, und zwar um weitere 15,4% auf US 139 Mrd.

Trotz früherer Rückgänge bleibt Europa die drittgrösste Geschäftsreiseregion der Welt mit einem Anteil von20 % an den weltweiten Ausgaben im Jahr 2022. Auf Westeuropa entfallen 86% der europäischen Geschäftsreiseausgaben, während die restlichen 14% auf die Schwellenländer entfallen. Auf sechs Länder – Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Spanien und die Niederlande – entfielen im vergangenen Jahr 65,1% der Ausgaben für Geschäftsreisen in dieser Region.

Die Grossen hinken hinten nach

Für 2022 wird prognostiziert, dass Europa der am schnellsten wachsende Geschäftsreisemarkt sein wird und die Ausgaben um 61,7% steigen werden. Es wird erwartet, dass die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa im Jahr 2023 um weitere 25,3% steigen werden.

Die westeuropäischen Geschäftsreiseausgaben stiegen bis 2022 um 23% auf USD 194 Mrd., was 58% des Ausgabenniveaus vor der Pandemie entspricht. Die Ausgaben in den Schwellenländern wuchsen nur um 53% auf USD 30,8 Mrd.

Die beiden grössten europäischen Märkte, Deutschland und das Vereinigte Königreich, haben sich prozentual gesehen weniger erholt als die gesamte Region. Frankreich, Spanien und drei der vier nordischen Märkte – Schweden, Dänemark und Norwegen – haben sich stärker erholt als die Gesamtregion.

Zwei starke Schwellenländer

Zwei Märkte der europäischen Schwellenländer zeigen besonders starke Prognosen: Die Türkei ist auf 87,1% und Polen auf 72,1% der Ausgaben vor der Pandemie zurückgekehrt.
Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) der Ausgaben für Geschäftsreisen in Westeuropa wird zwischen 2021 und 2026 voraussichtlich 23,4% betragen, in den Schwellenländern Europas 10,9%. Die grössten prozentualen Zuwächse werden für das Vereinigte Königreich, Finnland und Irland erwartet.

Die Prognosen für die Ausgaben für Geschäftsreisen variieren zwischen den einzelnen Branchen in Europa, wobei sich einige Branchen nach der Pandemie als widerstandsfähiger erweisen als andere. Die verarbeitende Industrie bleibt mit USD 61,5 Mrd. jährlicher Geschäftsreiseausgaben der grösste Wirtschaftszweig in Europa. Sie hat 63% des Ausgabenniveaus vor der Pandemie erreicht und übertrifft damit das gesamte europäische Erholungsniveau von 57%. In einigen Branchen, darunter IT und Kommunikation, öffentliche Verwaltung sowie Finanz- und Versicherungswesen, kehren die Ausgaben für Geschäftsreisen im Durchschnitt langsamer zurück.

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