Gardinenpredigt an den Business Travel

BT4Europe ruft die Branche zu mehr Zusammenarbeit auf.
Teamwork, Zusammenarbeit, Büro
©Pixabay/mohamed_hassan

Das europäische Netzwerk von Geschäftsreiseverbänden BT4Europe fordert die Geschäftsreiseindustrie zu mehr Zusammenarbeit auf. Nur so könne die Branche sicherstellen, dass sie aus der Covid-19-Pandemie widerstandsfähiger hervorgeht.

In ihrem jüngsten Positionspapier, das am Dienstag (14. März) veröffentlicht wurde, fordert die Organisation die EU auf, die Lehren aus der Gesundheitskrise zu ziehen. Es brauche einen neuen Rechtsrahmen, um den Business Travel besser auf mögliche zukünftige Notfälle vorzubereiten.

In dem Papier heisst es: «Zu den Herausforderungen gehören Personalmangel, reisebezogene Ticketing- und Preisbeschränkungen sowie das derzeitige Regulierungssystem, das nicht mehr zweckmässig ist und die dynamische Entwicklung des Sektors behindert.»

BT4Europe fordert die EU auf, gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Verkehrsträger bei der Ticketausstellung und Preisgestaltung zu schaffen. Dies auch für den grenzüberschreitenden Verkehr, und zwar durch die Schaffung einer einzigen Anlaufstelle für Tickets im Rahmen der geplanten EU-Initiative Multimodal Mobility Digital Services (MDMS).

Odete Pimenta da Silva, Vorsitzende der BT4Europe-Arbeitsgruppe für wirtschaftliche Auswirkungen, sagt, die Gruppe wolle, dass die EU proaktiv handle. Einheitliche Regeln seien einzuführen und Bürokratie abzubauen, damit grenzüberschreitendes Arbeiten und Jobrotation im Zuge des Trends zu flexibleren Arbeitsverhältnissen leichter möglich seien.

Die EU wird auch aufgefordert, eine geplante Überarbeitung der EU-Regelungen für Passagierrechte zu nutzen, um einen durchgängigen Schutz für Reisende einzuführen. Diese gehe mit der Entwicklung hin zu multimodalen Fahrten einher.

Bisher sei nicht genug aus den Auswirkungen der Pandemie gelernt worden, sagt Pimenta da Silva, Geschäftsführerin der Niederländischen Vereinigung für Reisemanagement (NATM). Nun müssten neue Leitlinien und Instrumente für potenzielle künftige Gesundheitsmassnahmen ausgearbeitet werden müssten.

«Ein robusterer und widerstandsfähigerer Rahmen für Geschäftsreisen kann angenommen werden, der besser auf zukünftige Notfälle reagieren kann», fügte sie hinzu. «Wir würden gerne Gespräche aufnehmen, um diese Herausforderungen zu bewältigen.»

Nahtlose Mobilität über Grenzen hinweg sei eine Herausforderung und bedeute für die Reisenden eine fragmentierte Erfahrung. «Um dieses Problem zu lösen, brauchen wir eine Standardisierung und gleiche Bedingungen für die Ausstellung von Fahrscheinen und die Preise, auch für grenzüberschreitende Fahrscheine», so Pimenta da Silva.

Sie forderte die gesamte Branche und die EU auf, ihre ‘Silos’ zu verlassen und gemeinsam an der Lösung dieser Probleme zu arbeiten. «Indem wir zusammenarbeiten, können wir eine nachhaltige und widerstandsfähige Geschäftsreisebranche schaffen, die zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Wachstum Europas beiträgt», sagte sie.

«Wir stehen erst am Anfang eines Prozesses – wir müssen den nationalen Regierungen die Bedeutung des Geschäftsreiseverkehrs und seine Auswirkungen auf die Wirtschaft vermitteln. Wir müssen sichtbarer werden», meinte Pimenta da Silva.

«Alle arbeiten in Silos – sei es die EU oder die Industrie, sie alle arbeiten in Silos. Sie denken und arbeiten nicht über den Tellerrand hinaus. Die Menschen sollten aufgeschlossen sein und bei diesen Themen zusammenarbeiten», erklärte sie.

(Business Traveltip)

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