Schweizer Geschäftsreisen nehmen spürbar zu

Unternehmen buchen teuere Flüge für längere Reisen.
©Pixabay / Gerd Altmann

In der Schweiz nimmt die Zahl geschäftlicher Flugreisen seit Anfang Jahr kontinuierlich zu. Laut dem Business Travel Index des Corporate-Payment-Spezialisten Airplus International wurden in der Schweiz im Mai 2022 knapp drei Mal so viele Flüge über Airplus verbucht als im Januar.

Mit dem anziehenden Reisegeschäft schmilzt auch der Abstand zum Vorkrisenjahr 2019 von Monat zu Monat. Im Monat Mai 2022 lag das Abrechnungsvolumen in der Schweiz lediglich noch um 15,1% unter dem Niveau von Mai 2019. Zudem zeigt sich hierzulande ein leichter Trend zu teureren Buchungsklassen sowie einer längeren Reisedauer.

Persönliche Treffen und berufliches Networking kamen zu Beginn der Corona-Pandemie quasi zum Stillstand. Doch gemäss einer Umfrage des Corporate-Payment-Spezialisten Airplus International unter 111 Topmanagern in Deutschland sind 84% der Befragten der Meinung, dass insbesondere diese persönlichen Treffen unerlässlich sind, um Geschäftsbeziehungen und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.

«Diese Haltung sehen wir ganz deutlich in der Schweiz», bestätigt Andy Stehrenberger, Geschäftsführer von Airplus International in der Schweiz. Auch bei Verhandlungen (von 76% genannt), Anlässen mit emotionalen Kommunikationsinhalten (73%), Besprechungen vertraulicher und sensibler Inhalte (71%), Kundenakquise und -bindung, Messebesuchen und Branchentreffen (jeweils 70%) sowie strategischen internen Meetings (56%) bevorzugt die Mehrheit der Befragten eine persönliche Begegnung. Anlässe wie der Austausch von Wissen oder die Zusammenarbeit in Projektteams können aus Sicht der Befragten dagegen künftig weiter virtuell stattfinden.

In der Schweiz nehmen die Zahlen der über Airplus abgewickelten Transaktionen für Flugtickets seit Jahresbeginn kontinuierlich zu, wie der Airplus Business Travel Index aufzeigt. Nach einer kurzen Stagnation im April wurden im Mai 2022 knapp drei Mal so viele Flüge über Airplus verbucht als im Januar.

Mit dem anziehenden Reisegeschäft schmilzt auch der Abstand zum Vorkrisenjahr 2019 von Monat zu Monat. Im Monat Mai 2022 lag das Abrechnungsvolumen in der Schweiz lediglich noch um 15,1% unter dem Niveau von Mai 2019.

Auffallend ist, dass sich die Schweizer Unternehmen das Reisen im laufenden Jahr etwas kosten lassen und ihre Mitarbeitenden vermehrt in der Business Class reisen lassen. Auf Interkontinentalflügen erhöhte sich der Anteil der Business-Class-Flüge von Januar bis Mai 2022 gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 2,3 Prozentpunkte auf 50,5% und auf Europa-Strecken um 1,9 Prozentpunkte auf 5,%. Am auffälligsten ist diese Entwicklung auf den Schweizer Inlandstrecken: Hier erhöhte sich der Business-Class-Anteil in den fünf ersten Monaten 2022 um 18,8 Prozentpunkte auf 26,4% (Jan-Mai 2019: 7,6%).

Während der durchschnittliche Vorausbuchungszeitraum im Frühjahr 2022 lediglich bei den Interkontinentalflügen abnahm – von 34,2 Tagen in 2019 auf 31 Tage in 2022 –, zeigen sich zum Teil klare Verschiebungen bei der Dauer der Reisen. Von Januar bis Mai 2022 dauerten Interkontinentalreisen im Schnitt 12,5 Tage (2019: 10,3 Tage), Europareisen 4,6 Tage (2019: 3,7 Tage) und geschäftliche Reisen in der Schweiz erhöhten sich markant auf durchschnittlich 18,5 Tage (2019: 3,4 Tage).

«Hier zeigen sich die heutigen Möglichkeiten und die Akzeptanz gegenüber ‹remote work› deutlich», sagt Andy Stehrenberger. «Anstelle mehrmals innerhalb der Schweiz von A nach B zu reisen, werden Reisen zusammengelegt oder der Arbeitsplatz gleich für einen längeren Zeitraum verlegt. Diese Tatsache zeugt auch von einem ökologischen Umdenken», sagt Stehrenberger.

(Business Traveltip)

 

 

 

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