Die Sicherheit von Geschäftsreisenden ist ein essentieller Bestandteil der Unternehmensverantwortung. In einer sich ständig verändernden globalen Landschaft ist das Verständnis und Management von Reiserisiken für Unternehmen von entscheidender Bedeutung.
Traveo unterstützt Organisationen dabei, ihre Reisenden optimal vorzubereiten, zu schützen und ihre Sorgfaltspflicht zu erfüllen.
Traveo beleuchtet im «Business Traveltip» die aktuellen globalen Entwicklungen, die Geschäftsreisen beeinflussen, und zeigt, wie ein durchdachtes Travel Risk Management Unternehmen dabei hilft, die Sicherheit und das Wohlbefinden von Mitarbeitenden zu steigern.
Globale Krisen und Gefahren für Geschäftsreisen
In einer Welt, die zunehmend von Krisen und Unsicherheiten geprägt ist, wird auch das Geschäftsreisemanagement komplexer. Unternehmen und ihre Reisenden sind in verschiedenen Regionen unterschiedlichen Risiken ausgesetzt, die von politischen Unruhen bis hin zu Naturkatastrophen reichen. Hier geben wir einen Überblick über einige der wichtigsten globalen Krisenherde.
Aktuelle Hotspots
Nahost: Eskalierende Spannungen
Der Nahostkonflikt eskaliert weiter, insbesondere durch politische und militärische Auseinandersetzungen zwischen Israel und palästinensischen Gruppen im Gazastreifen sowie durch verschärfte Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon, mit grenzüberschreitenden Luftangriffen und zunehmenden Bodenoperationen.
Die Situation in Syrien bleibt ebenfalls kritisch, mit anhaltenden Konflikten und ausländischen Interventionen insbesondere im Norden, Südwesten und um die Hauptstadt Damaskus, die die Stabilität der gesamten Region beeinträchtigen. Diese verschärfte Unsicherheit und beschränkte Reisemöglichkeiten beeinflussen Unternehmen und Geschäftsreisende stark. Angrenzende Länder sind von der instabilen Lage ebenfalls betroffen, wodurch sich die Risiken für Geschäftsreisen erheblich erhöhen.
Empfehlung: Unternehmen sollten Echtzeit-Sicherheitsupdates genau verfolgen, nicht notwendige Reisen in die betroffenen Gebiete vermeiden und sicherstellen, dass Reisende in der Region mit Notfallkommunikationsgeräten ausgestattet sind. Eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Sicherheitsberatern sowie klare Notfallpläne sind unerlässlich.
Ukraine und Russland: Fortdauernder Konflikt und geopolitische Spannungen
Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland hat auch in letzter Zeit keine Anzeichen einer Deeskalation gezeigt. Die militärischen Auseinandersetzungen konzentrieren sich weiterhin im Osten und Süden der Ukraine, mit intensiven Kämpfen um strategisch wichtige Städte. Die Infrastruktur in diesen Gebieten ist stark beschädigt. Luftangriffe und Artilleriebeschuss stellen ein erhebliches Risiko dar, nicht nur für die Bevölkerung, sondern auch für Reisende in betroffenen Gebieten.
Der Konflikt hat auch weitreichende Auswirkungen auf benachbarte Länder, vor allem in Ost- und Nordeuropa. Grenzregionen sind zunehmend militarisiert, und die erhöhte militärische Präsenz führt zu längeren Wartezeiten und verstärkten Sicherheitskontrollen an den Grenzen. Länder wie Polen, Moldawien und die baltischen Staaten erleben zudem eine verstärkte wirtschaftliche und soziale Belastung aufgrund von Flüchtlingsströmen und wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland.
Empfehlung: Unternehmen sollten Reisen in die Ukraine auf absolut notwendige Geschäftstätigkeiten beschränken und sich intensiv auf Risiken vorbereiten. Für Reisen in angrenzende Länder ist eine sorgfältige Planung erforderlich, um mögliche Störungen und Sicherheitsprobleme zu minimieren. Flexibilität bei Reiseplänen ist unerlässlich.
Westafrika: Politische Instabilität und Sicherheitsrisiken
In der Sahelzone nimmt die Unsicherheit durch den zunehmenden islamistischen Terrorismus, Militärputsche und die organisierte Kriminalität stetig zu. Das Zentrum der terroristischen Gefahr liegt in Mali, von wo aus sich islamistisch-terroristische Aktivitäten zunehmend in die westlichen Nachbarländer Burkina Faso und Niger ausbreiten.
Militärputsche und bewaffnete Konflikte gefährden nicht nur die Sicherheit vor Ort, sondern haben auch zu einer Verschlechterung der Infrastruktur geführt. Diese Herausforderungen machen Reisen in die Region besonders anspruchsvoll.
Empfehlung: Unternehmen sollten regelmässig ihre Sicherheitsprotokolle anpassen, eng mit lokalen Partnern zusammenarbeiten und flexible Reise- und Evakuierungspläne entwickeln, um auf unvorhergesehene Situationen reagieren zu können.
Ostafrika: Zunehmende klimatische Herausforderungen
Die anhaltende Dürre und Klimaveränderungen in Ostafrika, insbesondere in Äthiopien und Somalia, führen zu Engpässen bei der Wasserversorgung und steigern das Risiko für gesundheitliche Krisen. Zudem bleibt auch die Sicherheitslage in der Region aufgrund von politischen Spannungen, militärischen Konflikten und terroristischen Aktivitäten angespannt, vor allem in Somalia, Südsudan, Äthiopien, Eritrea und Kenia in den Grenzgebieten zu Somalia.
Empfehlung: Unternehmen sollten für Reisen in die Region umfassende gesundheitliche und sicherheitstechnische Vorsichtsmassnahmen treffen, alternative Reisepläne für wetterbedingte Störungen bereithalten und in Notfallinformationssysteme investieren. Für Reisen in Hochrisikogebiete ist die enge Zusammenarbeit mit lokalen Sicherheitsdienstleistern unerlässlich. Reisende brauchen Zugang zu Notfall- und Evakuierungsplänen.
Südostasien: Naturkatastrophen, Gesundheitsrisiken und Bürgerkrieg
In Myanmar besteht ein hohes Risiko durch den anhaltenden Bürgerkrieg, bewaffnete Konflikte und eingeschränkte medizinische Versorgung. Indonesien ist besonders anfällig für Naturkatastrophen wie Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tsunamis, während tropische Infektionskrankheiten wie Dengue-Fieber ein ständiges Gesundheitsrisiko darstellen.
Auf den Philippinen gibt es ebenfalls hohe Risiken durch Naturkatastrophen, insbesondere Taifune und Erdbeben, sowie durch militante Gruppen, die vor allem im Süden aktiv sind.
Empfehlung: Unternehmen sollten vor Reisen umfassende medizinische Vorsichtsmassnahmen treffen, wie Impfungen und Informationen zu lokalen Gesundheitsrisiken. Naturkatastrophen beeinträchtigen oft die Logistik und Infrastruktur. Es wird daher empfohlen, alternative Reiserouten und Notfallpläne bereitzuhalten.
Für Reisen nach Myanmar, Mindanao und Sulu-Archipel (Philippinen) ist die Zusammenarbeit mit lokalen Sicherheitsberatern unerlässlich.
Lateinamerika: Steigende Kriminalität und soziale Unruhen
In verschiedenen lateinamerikanischen Ländern, insbesondere in Brasilien, Venezuela und Mexiko, haben Kriminalität und soziale Unruhen zugenommen. Diese Entwicklungen erhöhen das Risiko für Geschäftsreisende und können zu Unterbrechungen der Geschäftstätigkeiten führen.
Empfehlung: Es wird für die meisten lateinamerikanischen Länder empfohlen, zusätzliche Sicherheitsmassnahmen zu treffen, einschliesslich detaillierter Reisevorbereitungen für Geschäftsreisende. Regelmässige Risikoanalysen und die Organisation von sicheren Transportmöglichkeiten sind entscheidend. Reisen nach Venezuela sollten nur in dringenden Fällen stattfinden.
Einschätzung der Lage in der nahen Zukunft
Die globale Sicherheitslage bleibt angespannt, und Unternehmen sollten sich auf mögliche Eskalationen in bestehenden Krisengebieten vorbereiten. Politische Instabilität, klimatische Veränderungen und Gesundheitsrisiken könnten sich weiter verschärfen, was das Risiko für Geschäftsreisen erhöht.
Kurzfristige Prognosen für Schlüsselregionen
Nahost: Eine Deeskalation ist kurzfristig nicht wahrscheinlich, daher sollten Reisen in diese Region nur im Notfall erfolgen und durch umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen begleitet werden.
Ukraine und Russland: Die geopolitischen Spannungen bleiben hoch, insbesondere in den östlichen Regionen der Ukraine. Es ist nicht mit einer schnellen Lösung des Konflikts zu rechnen, und mögliche militärische Eskalationen könnten die Region weiter destabilisieren.
Westafrika: Politische Unsicherheiten könnten zu weiteren wirtschaftlichen Turbulenzen führen, weshalb Unternehmen flexible Reise- und Evakuierungspläne entwickeln sollten.
Ostafrika: Die Lage bleibt unsicher, sowohl aufgrund anhaltender Konflikte als auch durch klimatische Herausforderungen. Unternehmen sollten präventive Massnahmen für Notfälle in Betracht ziehen und sich eng mit lokalen Sicherheitsberatern abstimmen.
Südostasien: Naturkatastrophen bleiben ein zentrales Risiko, daher sollten Unternehmen ihre Mitarbeitenden mit umfassenden Notfallinformationen und Kommunikationsmitteln ausstatten.
Lateinamerika: Hier sind langfristige Sicherheitsstrategien erforderlich, um Mitarbeitende vor kriminellen und sozialen Gefahren zu schützen.
USA: Die politische Lage in den USA ist angespannt und polarisiert, insbesondere aufgrund der Präsidentschaftswahlen vom 5. November. Es besteht die Möglichkeit von politischen Unruhen, Demonstrationen und regionalen Spannungen. Auch wirtschaftliche Unsicherheiten, wie die Inflation und Fragen zur Wirtschaftspolitik, tragen zur Unsicherheit bei.
Europa: Die geopolitischen Spannungen, auch im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den massiven Sanktionen gegen Russland, bleiben eine grosse Herausforderung. Diese Entwicklungen haben wirtschaftliche Auswirkungen, wie Energieknappheit und Inflationsdruck, die zu wirtschaftlichen Schwankungen führen.
Soziale Spannungen bleiben bestehen, die sich in Form von Protesten oder Demonstrationen zeigen können. Unternehmen sollten auf mögliche wirtschaftliche Schwankungen und gesellschaftliche Unruhen vorbereitet sein, insbesondere in grösseren Städten. (Business Traveltip)