CLIA nimmt zu NABU-Kreuzfahrtranking Stellung

Steigende Treibhausgasemissionen und starke Luftverschmutzung seien weiterhin die grössten Probleme der Kreuzfahrtbranche, schreibt NABU, worauf die CLIA reagiert.
©NABU

Am 28. Juni 2024 stellte NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) das Kreuzfahrtranking im Bezug auf die Umweltverträglichkeit von Kreuzfahrten unter dem Titel ‘Kreuzfahrt und Klimaschutz kommen nicht zusammen’.


Die CLIA (Cruise Lines International Association) nimmt dazu wie folgt Stellung:

«Die Kreuzfahrtindustrie verschreibt sich dem übergeordneten Ziel der Klimaneutralität 2050. Die Anstrengungen der Branche stehen damit in Einklang mit der von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) verabschiedeten Treibhausgasstrategie für den internationalen Schiffsverkehr.

Zentral hierfür ist die Antriebs- und Energiewende in der Schifffahrt. Bereits heute werden Schiffe im Rahmen des begrenzten Marktes erneuerbarer Kraftstoffe mit diesen angetrieben – Tendenz steigend.

Reedereien arbeiten eng mit Werften, Motorenherstellern und Technologieanbietern zusammen, um diese Entwicklung zu stärken und eine breite Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu ermöglichen. Die Technologiepfade sind dabei umfangreich und konzentrieren sich auf Hybridlösungen, die sich aus einem Portfolio aus Biokraftstoffen, Bio-LNG, E-LNG, synthetischen Kraftstoffen wie E-Methan und E-Methanol, elektrischen Batterien und Wasserstoff-Brennstoffzellen zusammensetzen.

Eine der grössten Herausforderungen bei der Dekarbonisierung der Schifffahrt ist die breite Verfügbarkeit dieser erneuerbaren Energieträger. Während auf Seiten der Reedereien ein Grossteil der Schiffe für den Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe gerüstet ist, bleibt das Angebot der Kraftstoffe selbst begrenzt.

Hier ist insbesondere die Politik gefragt, mit ehrgeizigen Produktionszielen den Hochlauf von erneuerbaren Kraftstoffen anzureizen. Auch Einnahmen aus dem EU-Emissionshandelssystem müssen in die Schifffahrt reinvestiert werden, um notwendige Infrastrukturen zu finanzieren und erneuerbare Energielösungen zu einem wettbewerbsfähigen Preis bereitstellen zu können.

Neben erneuerbaren Kraftstoffen ist die Verfügbarkeit von Landstrom eine grundlegende Maßnahme zur Dekarbonisierung des Sektors. 120 Schiffe, knapp die Hälfte der CLIA-Flotte ist bereits mit Landstromanschlüssen ausgestattet. Die Zahl soll dank der im Fit-for-55-Paket der Europäischen Union verabschiedeten Massnahmen innerhalb der kommenden fünf Jahre auf mehr als 210 Kreuzfahrtschiffe mit Landstromanschluss steigen. Das entspräche 72% aller Kreuzfahrtschiffe weltweit.

Um die Abkehr von fossilen Energieträgern zu beschleunigen, hat CLIA eine Studie über den weltweiten Investitionsbedarf in Auftrag gegeben. Teil der Studie ist eine Bestandsaufnahme der Infrastruktur sowie die Ermittlung des Energiebedarfs an Häfen, die von Kreuzfahrtschiffen angelaufen werden. Die Ergebnisse fliessen in die weitere Dekarbonisierung der Flotte und haben langfristig einen Einfluss auf die Emissionsdaten der Reedereien.

Kreuzfahrtunternehmen sind in Europa dazu verpflichtet, ihre CO²-Emissionen zu überwachen und zu melden. Die CO²-Emissionsreduktion der Kreuzfahrtunternehmen lässt sich daher dank der geltenden Berichtspflichten gemäss EU-Verordnung transparent verfolgen. Die Emissionsdaten werden in einer öffentlichen Datenbank gesammelt und jährlich von der Europäischen Kommission veröffentlicht.»