Condor klagt gegen Lufthansa Gruppe

Der Ferienflieger will die Kündigung des Interlinings nicht einfach hinnehmen.
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Im Kampf mit der Lufthansa um künftige Passagiere klagt der deutsche Ferienflieger Condor beim Bundeskartellamt in Berlin. Im Kern gehe es darum, dass die Airlines der Lufthansa Gruppe den langjährigen Interlining-Vertrag über Zubringerflüge zu den Condor-Fernreisen im vergangenen November gekündigt hat.

Umsteigeverbindungen mit einem Wechsel der Airline werden dadurch umständlicher und zudem für Passagiere und Veranstalter risikoreicher bei Verspätungen. Der Lufthansa-Konzern will erklärtermassen selbst stärker in das Geschäft mit touristischen Langstreckenflügen einsteigen, nicht zuletzt weil das Geschäftsreisesegment voraussichtlich länger und nachhaltiger von Corona geschädigt ist.

Die mit einem Staatskredit aus der Thomas-Cook-Konkursmasse gerettete Condor wirft der ebenfalls staatlich gestützten Lufthansa einen Missbrauch ihrer starken Marktstellung in Deutschland und Mitteleuropa vor. «Dieser Schritt ist erforderlich geworden, da Lufthansa eine breit angelegte Missbrauchsstrategie fortgesetzt hat, in dem sie ihre Monopolstellung im innerdeutschen Verkehr sowie ihre marktbeherrschende Stellung im europäischen Verkehr ausnutzt», heisst es offiziell von der Condor. Auch die Swiss hat den Interlining-Vertrag mit Condor gekündigt. (TI)