Corona an Bord

Hapag-Lloyd Cruises bricht Kreuzfahrten ab.
MS EUROPA 2. ©Hapag-Lloyd

Die Zahl an Covid-19 infizierter Kreuzfahrtpassagiere nimmt weltweit rapide zu. Jetzt sind auch die Flaggschiffe MS Europa und MS Europa 2 der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd Cruises betroffen.

Da an Bord der beiden Luxus-Kreuzfahrtschiffe MS Europa und MS Europa 2 mehrere Corona-Tests positiv ausgefallen sind, müssen die Schiffe ihre geplanten Fahrten abbrechen beziehungsweise ändern. «Bei routinemässigen Tests an Bord haben wir Fälle von Covid-19 identifiziert. Den betroffenen Personen geht es gut, sie haben keine beziehungsweise nur milde Symptome», teilte die Reederei der deutschen Nachrichtenagentur DPA mit.

Wie viele Personen betroffen sind, darüber informierte das Unternehmen nicht. Die positiv Getesteten sowie deren Kontaktpersonen seien umgehend an Bord getrennt voneinander isoliert worden. «Geplant ist, dass die positiv getesteten Personen in Dubai ausgeschifft werden und hier in Quarantäne gehen, wo sie durch einen medizinischen Dienstleister betreut werden.»

Die 2013 in Dienst gestellte Europa 2 sollte mit ihren rund 280 Gästen und 380 Besatzungsmitgliedern über Weihnachten und Silvester von Dubai weiter nach Mauritius fahren. Die Reise endet den Angaben zufolge nun aber vorzeitig am 30. beziehungsweise 31. Dezember.

Die 22 Jahre alte Europa sollte ursprünglich mit 240 Passagieren und 280 Crew-Mitgliedern über die Feiertage den Kurs in Richtung Mauritius und die Malediven nehmen. Durch die neue Lage wird der Luxusliner nach dem Anlegen in Dubai die Reise in Richtung Malediven fortsetzen können. Beide Schiffe sollten eigentlich 18 Tage lang bis zum 5. Januar unterwegs sein.

Nach Angaben von Hapag-Lloyd Cruises sind alle Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord der beiden Schiffe mindestens zweimal geimpft. Sowohl die Gäste als auch die Crew-Mitglieder werden zudem regelmässig getestet.

Covid an Bord auch in der Karibik

Auch in der Karibik spitzt sich die Lage während der dortigen Hochsaison zu. Vor allem die Schiffe von US-Reedereien sind betroffen, nachdem die Zahl der von dort gemeldeten Corona-Infektionen die dafür gesetzte Schwelle überschritten habe.

Laut der «Washington Post» überwachen die US-Gesundheitsbehörde Dutzende von Kreuzfahrtschiffen mit Corona-Infizierten an Bord. Mehr als 60 Schiffe stünden inzwischen unter Beobachtung, heisst es vom Centers for Disease Control and Prevention.

Zum Schutz der Einheimischen dürfen einige Kreuzfahrtschiffe bestimmte Häfen in der Karibik nicht mehr anlaufen. So wurde der Carnival Freedom das Anlegen auf der Insel Bonaire auf den Kleinen Antillen verwehrt. «Ich fühle mich, als hätte ich die vergangene Woche auf einem Superspreader-Event verbracht», sagte ein Passagierin der Presse. (TI)