Corona stoppt weitere Kreuzfahrten

Aida Nova und Mein Schiff 6 brechen ihre Reisen ab.
Aida Nova. ©Aida Cruises

Zwei Kreuzfahrtschiffe haben kurz nach dem Jahreswechsel ihre Fahrten wegen Coronainfektionen abgebrochen: Für Aida Nova und die mehr als 4000 Personen an Bord ging die Reise wegen Corona-Fällen in der Besatzung vorzeitig in Lissabon zu Ende. Das Kreuzfahrtschiff Mein Schiff 6 von TUI Cruises bricht seine aktuelle Reise mit rund 2000 Passagiere vorzeitig in Dubai ab.

«Hintergrund sind vereinzelte Fälle von Covid-19 an Bord, die im Laufe der Reise festgestellt wurden. Als reine Vorsichtsmassnahme und zum Schutz von Gästen und Besatzung hat sich TUI Cruises jetzt zu dieser kurzen Pause entschlossen», hiess es in der Nacht auf Montag von der Reederei.

Laut der Reederei wäre die Reise für viele der rund 2000 Passagiere ohnehin am Montag zu Ende gegangen. Für Gäste, die ihre Reise hätten fortsetzen wollen, organisiert Tui Cruises Rückflüge. Die Absage betreffe zunächst nur die aktuelle Kreuzfahrt, die bis zum 10. Januar hätte dauern sollen. Sollte sich daran noch etwas ändern, will Tui Cruises die Gäste rechtzeitig informieren.

«Bleiben Sie höflich!»

Im Fall Aida Nova teilte Aida Cruises am Sonntag in Rostock mit, zwar hätten die erkrankten Crew-Mitglieder nur milde Symptome, «aufgrund der aktuellen Situation können wir jedoch die Reise mit Aida Nova nicht wie geplant bis zum 5. Januar 2022 auf die Kanarischen Inseln fortsetzen.» Die Passagiere sollen heute Montag per Flugzeug nach Deutschland, Österreich und die Schweiz zurückkehren.

An Bord des Kreuzfahrtschiffs befanden sich mehr als 4000 Menschen: 1353 Crew-Mitglieder und 2844 Touristen, die sich auf eine spektakuläre Silvesterreise gefreut hatten. Aida Cruises hatte bereits am Freitag mitgeteilt, dass die positiven Corona-Fälle bei Routineprüfungen frühzeitig entdeckt worden seien.

Auch die Kreuzfahrten des Schiffes mit den Startdaten 5. Januar, 8. Januar und 12. Januar sind gestrichen. Die nächste Reise der Aida Nova soll am 15. Januar von Las Palmas auf Gran Canaria starten.

Tagelang lag die Aida Nova vor dem Hafen von Lissabon. So verpassten die Passagiere das Silvsterfeuerwerk im Hafen von Funchal auf Madeira. An Bord lagen die Nerven nach Tagen des Wartens offenbar blank. Wegen Ungewissheit soll es auch zu Auseinandersetzungen gekommen sein. Ein Passagier berichtete sogar von Streit über die Einhaltung der Corona-Regeln.

Gegenüber RTL/ntv sagte er: «Die Stimmung am Schiff ist sehr gereizt und Passagiere streiten sich um Maske tragen oder genügend Abstand. Es ist keine Urlaubsstimmung mehr, sondern der Drang nach Kontaktvermeidung.» Ausserdem berichtet RTL/ntv, es sei zu hitzigen Diskussionen zwischen Gästen und Crew-Mitgliedern gekommen. Aida-Kapitän Jens Janauscheck habe per Lautsprecherdurchsage gebeten: «Bleiben Sie höflich!» (TI)