Auch Kreuzfahrtreedereien benötigen viel Zeit für Rückerstattungen

Nicht nur die Airlines sind mit der Rückzahlung ausgefallener Abreisen in Verzug, dies stellt auch für die gesamte Kreuzfahrt-Industrie ein grösseres Problem dar.
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TRAVEL INSIDE soll doch endlich auch einmal die Thematik aufgreifen, dass Kreuzfahrtreedereien keine Rückzahlungen und Erstattungen machen wollten oder könnten, so lautet die Forderung vieler Retailer und auch Tour Operator der Branche. Auch die Schiffstouristik behielten für nicht erfolgte und längst abgesagte vergangene Kreuzfahrten die Anzahlungen und Zahlungen der Branche zurück. Manche Insider sprechen von einem zweiten Swiss-Fall.

Die vielgelobte Partnerschaft höre hier bei den Reedereien – die sich höchstens als Schönwetterkapitäne profilieren könnten – plötzlich auf, heisst es da. «Es ist noch erbärmlicher, wenn sich die Reederei auch noch als Schweizer Firma tituliert», nervt sich ein nicht genannt wollender Insider und spricht damit direkt die MSC Cruises mit Sitz in Genf an. Die Cruise Industrie sei derzeit schwer erreichbar, viele der Leute am Telefon haben keine Kompetenzen, keine Lösungen und gäben sich einer Hinhaltepolitik hin. Von der viel beschworenen Partnerschaft sei absolut nichts zu spüren, gerade jetzt zeige sich,  welches verlässliche Partner seien.

Mit diesen Vorwürfen konfrontiert entgegnet Dominik Gebhard, Head of PR DACH von MSC: «Dem Vorwurf, dass MSC keine Rückzahlungen bzw. Erstattungen machen will oder kann oder Anzahlungen zurückbehält, wie es heisst, möchte ich gerne widersprechen. Klar ist, dass uns die Corona-Pandemie – so wie jeden Reiseveranstalter – vor enorme Herausforderungen stellt, auch organisatorisch», sagt der in München residierende Pressevertreter.

Daher könne es vorkommen, dass im Einzelfall die Abwicklung der Rückzahlungen etwas länger dauere. «Zur Veranschaulichung: Unsere Treasury Abteilung bearbeitet normalerweise einige Hundert Stornierungen im Monat, in der Regel Stornierungen von Kreuzfahrten durch Endkunden.» Aufgrund der Auswirkungen von Corona hatten gemäss Gebhard zehntausende Reisen abgesagt werden müssen, entsprechend habe sich das Volumen in der Bearbeitung erhöht. «So kann es bedauerlicherweise mal zu einem Rückstau gekommen. Wir erstatten dennoch fortlaufend.» (TI)