Costa Toscana-Taufe mit viel Mehrwert

TRAVEL INSIDE erhielt auf der frisch getauften Costa Toscana spannende Einblicke in aktuelle Costa-Neuerungen und -Entwicklungen.
Taufe Costa Toscana
Hochkarätige Taufzeremonie mit (v.l., s. Text): Micky Arison, Arnold W. Donald, Michael Thamm, Mario Zanetti, Bernard und Tim Meyer (Bauwerft Meyer) und Priester. ©BE

Die Costa Toscana startete bereits am 5. März von Savona aus zu ihrer ersten Kreuzfahrt im Mittelmeer (TI berichtete am 9.3.). Offiziell getauft wurde das neue Flaggschiff der Reederei nun am vergangenen Donnerstag in Barcelona im Rahmen eines speziellen Abstechers auf der regulären Route.

Die Wahl von Barcelona für diesen Festakt war ohne Zweifel der grossen Bedeutung des Quellmarkts Spanien für Costa geschuldet, was auch die Anwesenheit der gesamten Führungsriege des Carnival-Konzerns unterstrich: Micky Arison, Vorstandsvorsitzender Carnival Corporation, Arnold W. Donald, CEO Carnival Corp.; Michael Thamm, CEO Costa Group und natürlich Mario Zanetti, Präsident Costa. Auch die Bauwerft Meyer war mit Bernard und Tim Meyer prominent vertreten.

Der Event im zentralen Atrium Colosseo des Schiffes mit geladenen Gästen war geprägt von freundlichen Dankes- und Lobreden, dem Segen eines Priesters und dem obligaten «Ribbon Cutting» durch Kapitän Pietro Sinisi und Taufpatin Chanel, der spanischen Vertreterin am diesjährigen Eurovision Song Contest. Das Zerschellen der Champagnerflasche wurde per Video ins Colosseo übertragen.

Stimmungsvoll verlief die anschliessende Party auf der grosszügigen Piazza del Campo hoch oben am Heck des Schiffes. Eine Trapezkünstlerin liess sich an dreihundert Heliumballons schwindelerregend in die Lüfte tragen, und der spanische Sternekoch Angel Léon war für spezielle Häppchen und das anschliessende Galadinner besorgt – was uns zu einem ersten Thema führt:

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Costa-Präsident Mario Zanetti mit Taufpatin Chanel. ©BE
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Taufparty auf der Piazza del Campo. ©BE
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Oberster Carnival-Boss Micky Arison. ©BE
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Schiffsbauer Bernard und Tim Meyer (Meyer Werft). ©BE
Angel Léon und das kulinarische Upgrade

Angel Léon, der «Koch des Meeres», betreibt in Cadiz mit dem Aponiente ein Drei-Michelin-Sterne-Restaurant. In der Bucht von Cadiz entwickelt er den Anbau von sogenanntem «Meereskorn» (oder «Seereis»). «Das ist eine Pflanze, die zur Artenvielfalt im Meer beiträgt, Kohlenstoff absorbiert und als Superfood genutzt und so als neuer Lösungsweg für Ernährungsprobleme darstellen kann», so Léon.

Dieses Pionierprojekt von Léon wird nun in einer neuen Zusammenarbeit von der Costa Crociere Foundation unterstützt. Und wie mit der «Zostera Marina» Sterne-Gerichte gezaubert werden können, erfuhren die Gäste am Galadinner am eigenen Leib: Vielleicht etwas ungewohnt, aber einfach nur köstlich.

Angel Léon ist einer von drei Spitzenprofis, die das neue, der Nachhaltigkeit verpflichtete Gourmet-Restaurant Archipelago auf der Costa Toscana (und künftig auf allen Costa-Schiffen) prägen. Nebst Léon tragen im Archipelago auch der Italiener Bruno Barbieri und die Französin Hélène Darroze je ein thematisch passendes und absolut Sterne-würdiges Mehrgang-Gericht bei.

Ein «Test-Essen» im Archipelago bewies klar und deutlich, dass damit Costa ein interessantes kulinarisches Upgrade wagt, das den Zuschlag von 50 Euro pro Person (mit ausgewählten Weinen zu den Gerichten 90 Euro) zweifelsohne wert ist.

Eine andere kulinarische Neuheit der drei illustren Sterneköche sind zudem die authentischen «Destination Dishes», die an Bord der gesamten Flotte in den «normalen» Restaurant angeboten werden: Sie thematisieren jeweils am Vorabend mit lokalen Köstlichkeiten die nächste Destination, die ein Costa-Schiff anläuft.

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Spanischer Starkoch Angelo Léon. ©BE
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Gourmet-Entdeckung «Meereskorn». ©BE
Rossella Carrara und die Klimafrage

An Bord der Costa Toscana traf TRAVEL INSIDE auch Rossella Carrara, die VP Corporate Relations und Sustainability der Costa Group. Erst Tage zuvor hat die Costa Group (Costa und Aida) den Aufbau eines neuen «Kompetenzzentrums für emissionsfreie Kreuzfahrt» in Hamburg bekannt gegeben.

Fakt ist, dass von den 12 Costa-Schiffen nur deren zwei, nämlich die Costa Toscana und die Costa Smeralda, mit LNG (Flüssigerdgas), dem derzeit umweltfreundlichsten Treibstoff, betrieben werden. Damit kann der Schadstoff-Ausstoss massiv bis gänzlich, der CO2-Ausstoss um rund 20 Prozent reduziert werden. Auch bei Aida sind zwei LNG-Schiffe im Einsatz.

Die übrige Flotte wird nach wie vor hauptsächlich mit Schweröl betrieben (ausser dort wo Marine Diesel vorgeschrieben ist). Überall sorgt aber ein ausgeklügeltes Abgas-Reinigungssystem mit Scrubber (open loop) und Katalysator für die Einhaltung der geltenden Schadstoff-Werte, hat aber kaum Einfluss auf den CO2-Ausstoss.

«Beim neuen Kompetenzzentrum geht es um die Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstosses mit dem Ziel einer kompletten Dekarbonisierung bis im Jahr 2050», sagt Carrara. Dazu wird nun – wie vielerorts – an vielen Fronten geforscht und gearbeitet. Stichworte dazu sind etwa Batterien, Brennstoffzellen, Solar- und Windenergie, Landstrom und die Entwicklung alternativer Kraftstoffe wie verflüssigtes Biogas und Biodiesel, Methanol, Ammoniak und Wasserstoff.

«Stand heute ist noch nicht klar, was sich dereinst durchsetzen wird – man geht aber von einer Kombination verschiedener Ansätze aus», sagt Carrara. Sie unterstreicht die Vorreiterrolle der Kreuzfahrt in diesem wichtigen Bereich, während man von der grossen Mehrzahl der Cargo-Schiffe weltweit kaum etwas höre – «dieser Fakt wird von der Öffentlichkeit oft nicht genügend wahrgenommen», bedauert sie.

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Sustainability-Managerin Rosella Carrara. ©BE
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Costa Toscana – ein Gigant der Meere. ©BE
Alessandro Marossa und die Hotellerie

Eine Besonderheit auf der Costa Toscana ist, nebst der schieren Grösse mit Platz für maximal weit über 6000 Gästen und einer entsprechend umfangreichen Resort-Infrastruktur und Angebots-Palette, die Vielfalt der Marken-Outlets.

Bekannte Marken wie Nutella, Campari, Ferrari oder Heineken sind unter eigenem Namen vertreten, fast ausnahmslos mit zahlungspflichtigen Angeboten. Dass man auf einem italienischen Schiff für die Pizza oder ein Gelato extra ins Portemonnaie greifen muss, mag auf den ersten Blick seltsam berühren, hängt aber mit diesem Konzept zusammen.

«Dabei geht es um starke Marken, die mit hoher Qualität für eine besondere Wertigkeit der Produkte stehen wie etwa Pummid’Oro für die Pizzas mit Mozzarella und Buffalo, die an Bord gefertigt werden», erklärt Hotel-Manager Alessandro Marossa – für ihn letztlich eine «Win-Win»-Situation.

Marossa, der bereits 30 Jahre für Costa tätig ist, leitet mit 1300 Mitarbeitenden aus 41 Ländern von der Küche über den Service in den 15 Restaurants und 18 Bars, das Housekeeping in 2663 Kabinen bis zum Entertainment und den Landausflüge den reibungslosen Ablauf in der gesamten Hotellerie. Auch die F&B-Logistik liegt in seinen Händen, wobei das wöchentliche Sourcing vor allem in Savona geschieht.

«Für mich ist es eine grosse Ehre, auf diesem neuen, prächtigen Flaggschiff das Hotel-Management zu führen», sagt Marossa. Der Challenge (und die Motivation) in seinem Job bestehe darin, eine autonome Operation zu leiten, dabei aber stets wieder neue Entwicklungen zu implementieren wie jetzt etwa das neue kulinarische Konzept.

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Hotel-Manager Alessandro Marossa. ©BE

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Infinity Bar am Heck des Schiffes. ©BE
Ulrike Soukop und der Schweizer Gast

Auch Ulrike Soukop, Costa-Managerin für Österreich und die Schweiz, war natürlich für die Tauffeierlichkeiten der neuen Costa Toscana an Bord. «Zusammen mit der Costa Smeralda gehört die Costa Toscana schon jetzt zu den beliebtesten Costa-Schiffen auf dem Schweizer Markt», sagt sie.

«Gerade Schweizer Gäste schätzen auf diesen zwei Schiffen die grosszügigen Aussenflächen auf Deck 8, wo die Nähe zum Meer erlebbar ist, das grosse kulinarische Angebot und die neue Vielfalt der Landausflüge», weiss sie. Und natürlich ist das Schiff mit seiner quirligen Atmosphäre für die ganze Familie ein grandioser Tummelplatz.

Die Costa Toscana kann nun bis Herbst auf einwöchigen Rundfahrten im westlichen Mittelmeer erlebt werden. Für die Schweizer Gäste steht der Ausgangshafen Savona oder Fly&Cruise ab Barcelona im Vordergrund, weitere Häfen der Route sind Civitavecchia/Rom, Neapel, Ibiza, Valencia und Marseille. Im Herbst ersetzt Palma de Mallorca Ibiza.

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Ulrike Soukop mit Daniel Vifian (Marti). ©BE
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Fun im La Spiaggia Beach Club. ©BE

(Beat Eichenberger)