Die Cruise-Industrie spendiert Venedig eine Million Euro

Damit will man Restaurierungsarbeiten infolge der Überschwemmungen unterstützen.
Oceania Cruises Marina Venedig
Oceania Cruises. Foto/photo: zVg/màd

Kürzlich nahm der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, eine Spende der Kreuzfahrtindustrie von mehr als EUR 1 Million entgegen, mit denen die Reedereien die Restaurierungsarbeiten nach den starken Überschwemmungen im November unterstützen. Die Spende zeige das Engagement der Kreuzfahrtreedereien, schreibt die CLIA, Interessenvertretung der Reedereien. Diese würden sich auch in schwierigen Zeiten als Partner der Häfen und Destinationen verstehen.

Die Spenden stammen von Kreuzfahrtgesellschaften, die Venedig anlaufen, darunter Royal Caribbean, MSC Cruises, Costa Cruises und Norwegian Cruise Lines sowie den Terminalbetreibern Global Ports Holding, Venezia Terminal Passeggeri (VTP) und andere Kreuzfahrtgesellschaften, darunter Sea Cloud Cruises, die unverzüglich auf den Spendenaufruf von VTP reagierten und sich so für die Restaurierung der Stadt einsetzen. In einer Mitteilung bedankte sich Fabrizio Spagna, Vorsitzender der VTP, vor allem bei den Mitarbeitern: «Trotz der Schäden, die sie selbst erlitten haben, haben sie sich entschlossen dafür eingesetzt, das Terminal so schnell wie möglich wieder in Betrieb nehmen zu können. Sie haben so einen erheblichen Beitrag für die Stadt in den schwersten Tagen der Überschwemmungen geleistet.»

Widerstand hat sich formiert

Gerade in Venedig sieht sich die Kreuzfahrtindustrie mit starker Kritik konfrontiert: Nachdem Anfang Sommer ein MSC-Schiff ein Ausflugsboot gerammt hatte, formierte sich Widerstand. Nur wenige Wochen später kam es zu einem Beinahe-Crash der Costa Deliziosa mit einer Yacht. In Kundgebungen forderten Demonstranten ein Anlegeverbot für grosse Kreuzfahrtschiffe. Geplant ist, dass die besonders grossen Schiffe eine weniger spektakuläre Route um die Stadt fahren und in der Industriegegend Marghera anlegen. Dies steht bereits seit Jahren zur Debatte. Ladenbesitzer in der Altstadt fürchten um ihr Geschäft. (TI)