Ein Meilenstein für Explora Journeys

Die neue Luxus-Cruisemarke der MSC Group feierte das Aufschwimmen ihres ersten Schiffes. TRAVEL INSIDE war an diesem speziellen Anlass in Italien dabei.
Die Explora I im Trockendock. ©BE

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie auf der Fincantieri-Werft in Monfalcone fand am Montag das Aufschwimmen der Explora I statt, dem ersten Schiff der neuen Luxusmarke der MSC Group, Explora Journeys.

Beim Aufschwimmen, auch als Stapellauf bezeichnet, kommt ein Neubau zum ersten Mal mit dem Element Wasser in Berührung. Gleichzeitig beginnt damit die letzte Bauphase, der Innenausbau. Der Bau an der Explora I begann im Juni 2021 und wird im Mai 2023 abgeschlossen sein.

Stolze Bauwerft Fincantieri

Für die geladenen Gäste, Travel-Partner und Medien aus Europa, begann der Event bereits am Abend zuvor mit der Anreise nach Triest und einem hervorragenden Diner im prächtigen Castello di Uino – eine gelungene Einstimmung auf die Ausrichtung, die Explora anstrebt.

Tags darauf zog auf dem weitläufigen Gelände der Werft in Monfalcone der 248 Meter lange und 32 Meter breite Rohbau der Explora I im Trockendock alle Augen auf sich. Der mit 63’900 BRZ vermessene Neubau gehört zwar zu den kleineren Cruiselinern, seine Dimensionen beeindrucken trotzdem: Er wird schwimmend 56 Meter über dem Wasserspiegel erreichen.

Die Bürgermeisterin von Monfalcone und die Fincantieri-Führung mit Chairman Claudio Graziano und CEO Pierroberto Folgiero eröffneten den Festakt: «In Monfalcone baut Fincantieri die grössten Kreuzfahrtschiffe. Seit 1990 sind es bereits deren 40, sieben weitere sind im Bau oder in der Pipeline», erklärte Graziano. Und Folgiero ergänzte stolz: «Jeder dritte Kreuzfahrtgast weltweit ist auf einem Fincantieri-Schiff unterwegs».

Für MSC entstanden in Monfalcone bereits die zwei ersten Seaside-Schiff und nun die Seaside-Evo-Einheiten – die MSC Seascape liegt bereits im Endausbau nebenan und wird im Spätherbst ausgeliefert. Und mit der Kiellegung Anfang Mai hat auch bereits der Baustart für die Explora II begonnen.

Pierfrancesco Vago (l.), Pierroberto Folgiero, Claudio Graziano ©BE
Stolzer Auftraggeber MSC Group

Pierfrancesco Vago, Executive Chairman der Cruise Division der MSC Group, vertrat die auftraggebende Reederei und kündigte an, dass für die dritte und vierte Einheit der Explora-Serie der Einsatz von LNG (Flüssigerdgas) geprüft werde: «Bei Explora Journeys bauen wir Schiffe für die Zukunft, indem wir die neusten Technologien von heute nutzen und bereit sind, uns an alternative Energielösungen anzupassen, sobald diese verfügbar werden», unterstrich er die Umweltbemühungen von MSC.

Pierfrancesco Vago und Kapitänin Selena Melani. ©BE

Vago stellte auch die Kapitänin der Explora I vor, Selena Melani. Sie stammt aus Livorno und war zuvor die erste Frau, die mit der Regent Seven Seas Splendor einen grossen neuen Cruiseliner übernahm.

 

Das Explora-Team, darunter auch DACH-Chef Francisco Sanchez, wurde durch Chief Sales Officer Chris Austin, angeführt. Der erfahrene Cruise-Profi war zuvor Director Global Marketing & Sales bei Seabourn. Nicht dabei sein konnte nach einer Knieoperation CEO Michael Ungerer, der sich aber via Videobotschaft an die Gäste richtete.

Chris Austin (l.), Chief Sales Office, und Francisco Sanchez, Head of Sale DACH.

Nach der Segnung des Schiffes und dem Zerbersten einer Champagnerflasche erfolgte der symbolisch wichtige Akt: Durch geöffnete Schleusentore begann das Wasser in das Dock zu fliessen. Bis dieses jeweils gefüllt ist und das Schiff tatsächlich schwimmt, dauert es allerdings Stunden.

 

Mehr Details zur Explora I

Später vermittelte Chris Austin weitere Details zur neuen Explora I. Das Schiff wird über insgesamt 461 Suiten verfügen, die in vier Kategorien unterteilt sind: 371 Ocean Suites ab 35 m2, 67 Ocean Penthouses ab 43 m2, 22 Ocean Residences ab 70 m2 und eine Owner’s Residence über 280 m2.

Sämtliche Suiten liegen natürlich aussen und verfügen über grosszügige Balkone, die bei Explora «Terraces» genannt werden. Zwei Modell-Suiten, die auf der Werft zu besichtigen waren, versprechen ein elegantes, europäisches Design und eine hochwertige Ausstattung – an den letzten Details wird noch gefeilt.

Zur Verfügung stehen werden 10 Bars und Lounges und insgesamt neun Restaurants – «aber kein grosser Speisesaal und auch kein grosses Theater», sagte Austin. Wellness, Spa & Fitness über 970 m2, vier Pools und 64 Cabanas werden die Explora I ebenfalls auszeichnen.

Ebenso wichtig wie die Hardware ist für ein Produkt, das sich im Luxus-Segment positionieren will, die Software, nämlich die professionelle Staff. Dabei wird ein Teil von MSC-Schiffen übernommen, ein Teil stammt von anderen Cruiselines und ein grosser dritter Teil aus der landgestützten Hotellerie und anderen Luxus-Bereichen.

Designidee einer Suite. ©BE
Die Premierensaison ist buchbar

Die Explora I wird Ende Mai 2023 auf ihre 11-tägige Jungfernfahrt von Barcelona nach Athen in See stechen. Es folgen weitere Premierenreisen im Mittelmeer und in Nordeuropa, dann zieht das Schiff über Island und Grönland nach Amerika, in die Karibik, nach Südamerika, durch den Panamakanal an die Westküste der USA und über Hawaii in den Pazifik.

In ihrem ersten Jahr wird die Explora I insgesamt 132 Häfen in 40 Ländern anlaufen. Die Routen versprechen einen Mix zwischen bekannten Hotspots und wenig bis selten angelaufenen Destinationen, darunter Premieren wie Kastellorizo in Griechenland oder Saint Pierre auf Martinique.

Im Jahresrhythmus liefert danach die Fincantieri-Werft in Monfalcone die weiteren Schwesterschiffe aus: Die Explora II ist für 2024 terminiert, die Explora III für 2025 und die Explora IV für 2026. Die Gesamtinvestition für diese vier Schiffe beläuft sich übrigens auf rund zwei Milliarden Euro.

Fincantieri-Werft in Monfalcona. ©BE

Beat Eichenberger