Frachtschiff kollidiert mit MS Thurgau Prestige

Zwanzig Personen wurden verletzt.
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Die Unfallserie in der Flusschifffahrt bricht nicht ab: Auf dem Rhein in der Nähe von Speyer (Rheinland-Pfalz/D) kam es in der Nacht auf Freitag in dichtem Nebel zu einer Frontalkollision zwischen einem Tankfrachter und dem Passagierschiff MS Thurgau Prestige. Zum Zeitpunkt der Havarie befanden sich 103 Gäste und rund 36 Besatzungsmitglieder an Bord des Flusskreuzfahrtschiffes.

Laut Angaben der zuständigen Polizei in Deutschland wurden etwa zwanzig Menschen verletzt. In einer Mitteilung der Betreiber heisst es, dass eine Person vom Notarzt direkt vor Ort versorgt werden konnte, neun Personen wurden ins Spital zur Abklärung gebracht, davon konnten acht das Spital bereits wieder verlassen. Eine Person befindet sich nach wie vor im Spital für weitere Abklärungen. Die Gäste reisten am Freitagvormittag mit dem Bus zurück in die Schweiz. Die MS Thurgau Prestige gehört zur Flotte der Schweizer Reederei Scylla mit Sitz in Baar. Das Schiff war mit Gästen des Flusskreuzfahrt-Unternehmens Thurgau Travel unterwegs Richtung Frankfurt. Erst im März diesen Jahres kollidierte auf der niederländischen Waal das Flussschiff MS Edelweiss mit einem Frachter und krachte gegen den Pfeiler einer Eisenbahnbrücke. Die MS Edelweiss ist ebenfalls ein Scylla-Schiff, das unter der Flagge von Thurgau Travel fährt.

Wie es dazu kam, ist noch unklar

Zum genauen Unfallhergang können derzeit keine Angaben gemacht werden, das sei Gegenstand der behördlichen Untersuchung, lassen Thurgau Travel und die Reederei Scylla verlauten. Der Zusammenstoss habe sich um ca. 22.15 Uhr in der Nähe von Speyer ereignet. Die MS Thurgau Prestige sei auf der Fahrt Richtung Frankfurt gewesen. Das Schiff ankerte kurz nach der Kollision sicher im Hafen von Speyer, die Gäste haben auf dem Schiff übernachtet und haben heute Vormittag nach dem Frühstück ausgecheckt.

«Das Wohlergehen unserer Passagiere und der Besatzung steht bei uns an erster Stelle. Wir bedauern die Kollision und haben uns entschieden, die Passagiere heute per Bus in die Schweiz zurückzubringen. Wir setzen alles daran, um zur raschen Klärung des Zwischenfalls beizutragen und stehen auch in Kontakt mit den Angehörigen», hält Geschäftsführer Daniel Pauli fest. Und: «Wir bedauern zutiefst, dass einige unserer Gäste das Spital aufsuchen mussten und wünschen allen Betroffenen baldige Genesung.» (TI)