Neuestes Flaggschiff von MSC getauft

Die Taufe der MSC World Europa in Doha soll ein Zeichen für die starke Partnerschaft zwischen der Reederei und Katar setzen.
MSC World Europa in Doha. ©LS

Es ist das erste Schiff von MSC Cruises, dass mit LNG fährt: Die MSC World Europa. Anlässlich der offiziellen Taufe des Schiffs in Doha am 13. November wurde den Vertreterinnen und Vertretern aus dem Trade und den globalen Medien das neueste Schiff der Flotte im Detail vorgestellt. Zentraler Punkt in allen Gesprächen: die Nachhaltigkeit.

(v.l.) Akbar Al Baker (CEO Qatar Airways), Pierfrancesco Vago (Executive Chairman MSC Cruises) und Gianni Onorato (CEO MSC Cruises). ©LS

«Wenn wir im Hafen liegen, ist es quasi so, als wären wir gar nicht da», verspricht Pierfrancesco Vago, Executive Chairman Cruise Division der MSC Group. Natürlich: es geht dabei nicht nur um den CO₂-Ausstoss und den Verbrauch von Treibstoff, sondern auch um darum, dass die Aussenhülle keine schädlichen Farbpartikel abgibt und die Propeller bei Fahrt auf See Geräusche in einer solchen Frequenz abgeben, dass keine Meeressäuger gestört werden sollen.

Darüber hinaus ist die MSC World Europa mit einer neuartigen Brennstoffzelle (SOFC) ausgestattet, die mit LNG betrieben werden kann. Dabei erzeugt eine 150-Kilowatt-Testanlage mit Hilfe einer elektrochemischen Reaktion Strom und Wärme. Man geht davon aus, dass die SOFC-Technologie den Ausstoss von Treibhausgasen im Vergleich zu LNG-Motoren erheblich reduzieren wird, ohne dabei Stickoxide, Schwefeloxide oder Feinstaube zu produzieren. Und sie wird neben LNG auch mit grünem Methanol, Ammoniak und Wasserstoff kompatibel sein.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

«Die MSC World Europa schneidet knapp 50% besser ab als der gesetzlich vorgeschriebene Energie Effizienz Index», erklärt auch Joel Lendenmann, Schweizer Sales Representative. Lendenmann findet zudem, dass Kreuzfahrten auf MSC Schiffen vor allem auch für ein jüngeres Publikum und Familien ausgelegt seien.

Das Design der neueren Schiffe würde dies durch moderne Elemente in der Gestaltung – die öffentliche Bereiche sind zu grossen Teilen in weiss, dunkelblau und silber gehalten – widerspiegeln. «Mit den verschiedenen Erlebnisswelten bis hin zum Yacht Club bietet MSC für praktisch jeden das richtige Produkt», führt er aus.

Auch Sebastian Selke, Country Manager Schweiz bei MSC, stimmt ihm zu. Für ihn sind dadurch unter anderem Schweizer die ideale Zielgruppe für Reisen mit der Reederei: «Schweizer Reisende profitieren von einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.»

Insgesamt stehen auf dem Schiff 20 Bars und Lounges und 13 verschiedene Restaurants zur Wahl, Aussenplätze an frischer Luft gibt es in einem sehr beschränkteren Rahmen und häufig als Teil einer Bar oder eines Cafés. Entertainment gibt es an Bord in Hülle uns Fülle: sei es Autoscooter auf Deck 20, wo sich auch die Trockenrutsche befinden, die einen auf Deck 8 transportiert.

Zudem gibt es einen Aquapark, das grossen World Theatre, der sich im hinteren Teil des Schiffes angelegten Panrorama-Lounge befindet, und der neuen, multifunktionalen Luna Park Arena in der Galleria. Weiter finden sich oben im hinteren Teil des Schiffes die Zen-Sonnenterrasse mit Pools ‘for adults only’.

Diesmal ohne Sophia Loren
Taufpatin Hind bint Hamad bin Khalifa Al Thani nimmt die Taufe vor. ©LS

Für die Taufe selbst wurden alle Register gezogen. Für die anwesenden rund 2000 Gäste gab es eine 90-minütige Show, die von dem lokalen Comedian Hamad Al Amari moderiert wurde. Zu den Programmpunkten gehörten ein Chor, ein Auftritt von dem italienischen Sänger Matteo Bocelli, eine Lichtshow am Rumpf des Schiffes, eine Dronenshow am Nachthimmel sowie ein Feuerwerk am Schluss zur offiziellen Taufe.

Taufpatin war dieses Mal nicht, wie sonst, Sophia Loren, sondern die Schwester des Emirs von Katar, Hind bint Hamad bin Khalifa Al Thani. Sie ist Vizevorsitzende und CEO der Qatar Foundation, einer von ihrem Vater gegründeten privaten Stiftung, die Bildungs- und Wissenschaftsprojekte fördert. Nach Tradition war auch der Kapitän des Schiffs, Marco Massa, zugegen.

Die Zeremonie fand gemeinsam mit dem Partner Qatar Airways statt. Mit an Bord waren auch Reiseprofis aus der Deutschschweiz und Romandie, sowie eine Delegation des Teams von MSC Schweiz.

Schweizer Reiseprofis mit der Schweizer Delegation von MSC. / zVg

 

«Die Taufe der MSC World Europa ist ein wichtiger Auftakt für die Fussball-Weltmeisterschaft 2022 und zeigt die enormen Anstrengungen und die Zusammenarbeit, die notwendig sind, um die beste Weltmeisterschaft aller Zeiten zu organisieren», sagte Qatar-CEO Akbar Al Baker in seiner Ansprache.

«Heute erneuern wir unser Engagement für Katar, indem wir unser modernstes und innovativstes Schiff in Doha beheimaten», sagt Pierfrancesco Vago. 2016 legte erstmals ein MSC-Schiff, die MSC Fantasia, in Doha an. Eine enge Partnerschaft bestünde mit Katar seit dem.

So fährt die MSC World Europa in 2022/2023

Für den Zeitraum der Fussball Weltmeisterschaft der Herren verbleibt die MSC World Europa im Doha und sorgt, gemeinsam mit der MSC Opera und der MSC Poesia, für 10’000 zusätzliche Übernachtungsplätze während des Ereignisses. Die Schiffe sind für die ersten zwei Wochen der WM bereits nahezu ausgebucht, MSC Opera hätte für die Zeit der Vorrundenspiele noch einzelne Kabinen verfügbar.

Ab dem 20. Dezember fährt die MSC World Europa ihre ersten Touren am Arabischen Golf. 91% der Kabinen seien für den Zeitraum bis 25. März 2023 bereits gebucht, berichtet Pierfrancesco Vago.

Diese Strecke ergänzt das Arabien-Angebot, das seit der Wintersaison 2022/23 im Roten Meer durchgeführt wird, und anstatt nur Saudi-Arabien abzudecken, kommen Gäste nun auf der siebentägigen Fahrt mit der MSC Splendida in den Genuss von zusätzlichen Stopps in Ägypten und Jordanien. Aktuell würde überlegt, ob es zukünftig eine Option geben soll, beide Touren miteinander verbinden zu können, sagt MSC-CEO Gianni Onorato. Besonders für Gäste mit einem langen Anreiseweg wäre dies attraktiv.

Im Sommer 2023 wird die MSC World Europa im westlichen Mittelmeer eingesetzt.

Luisa Schmidt, Doha