Neustart von Crystal Cruises in 2023

Die A&K Travel Group hat die seit dem Genting-Konkurs inaktive Marke und die zwei Schiffe Crystal Symphony und Crystal Serenity übernommen.
Crystal Serenity & Crystal Symphony © Crystal Cruises

Eine der drei von der Genting-Insolvenz betroffenen Reedereien, Crystal Cruises, kehrt unter neuer Eigentümerschaft in den Markt zurück. Die A&K Travel Group Ltd, ein globaler Anbieter von Luxus-Reisen aller Art und im Besitz von Abercrombie & Kent-Gründer Geoffrey Kent und der Heritage Holding, hat im Rahmen einer Auktion sowohl die Marke Crystal Cruises wie die beiden Hochseeschiffe Crystal Symphony und Crystal Serenity übernommen.

Manfredi Lefebvre d’Ovidio

Drahtzieher hinter diesem Deal war ein in der Industrie bestbekannter Name: Manfredi Lefebvre d’Ovidio, heute Chairman von Heritage, Co-Chairman von A&K Travel Group und neu auch von Crystal Cruises.

Lefebvre d’Ovidio, ein italienisch-stämmiger Monegasse, startete seine Karriere vor bald 35 Jahren mit der Übernahme der damaligen Sitmar Cruises, die danach in Princess Cruises integriert wurde. Er gründete darauf in den 1990er Jahren Silversea und entwickelte die Reederei zu einem führenden Anbieter von Luxus-Kreuzfahrten. 2018 verkaufte er Silversea an die Royal Caribbean Group.

«Unser Ziel war es immer, Gästen aus aller Welt bestmögliche Erfahrung zu bieten. Als sich die Gelegenheit abzeichnete, zusammen mit meinem langjährigen Freund Geoffrey Kent Crystal Cruises zu übernehmen, musste ich nicht lange überlegen – ich bin sehr glücklich, dieses neue Kapitel anzupacken», lässt sich Lefebvre d’Ovidio zitieren.

Luxusschiffe zum Schnäppchenpreis

Die 1988 gegründete und in Miami beheimatete Crystal Cruises, eine international wie auch im hiesigen Markt bekannte Luxusreederei, wurde 2015 vom Mischkonzern Genting Hongkong übernommen, der im Januar 2022 Insolvenz anmelden musste. Zu Genting gehörten nebst vielen anderen Assets auch die im asiatischen Markt aktiven Reedereien Dream Cruises und Star Cruises.

Seit der Insolvenz lagen die zwei Hochseeschiffe von Crystal Cruises inaktiv vor den Bahamas still. Die Crystal Symphony (51’044 BRZ, 848 Pax) wurde 1995 auf der damaligen Masa-Werft in Finnland erbaut und ging nun für USD 25 Mio. an A&K – ein Schnäppchen. Die Crystal Serenity (68’870 BRZ, 980 Pax), 2003 auf den französischen Chantiers in St. Nazaire erbaut, wurde für USD 103 Mio. versteigert.

Zur Flotte von Crystal Cruises gehört zudem noch das neue Expeditionsschiff Crystal Endeavor, das Gerüchten zufolge von Silversea übernommen werden könnte. Im Bereich Flussreisen war Crystal mit fünf Schiffen aktiv, die bis auf weiteres vom Schweizer Dienstleister River Advice im Layup-Management «gehütet» werden.

Gemäss einer Mitteilung der A&K Travel Group soll Crystal Cruises 2023 wieder den Betrieb als Luxusprodukt aufnehmen. Die Schiffe werden zuvor noch umfassend renoviert und weiterhin von V-Ships in Monaco gemanagt. Crystal Cruises (und Abercrombie & Kent) rapportieren an Cristina Levis, CEO der A&K Travel Group.

Beat Eichenberger