Saudis steigen bei Carnival ein

Der Staatsfonds kauft 8,2% der Aktien zum Schnäppchenpreis.
Carnival Panorama ©Carnival Cruise Line

Der saudische Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) kauft sich in der Corona-Krise beim Kreuzfahrt-Konzern Carnival ein. Er legte in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC einen Anteil von 8,2% an der Carnival-Gruppe offen. Gemessen am letzten Schlusskurs der Carnival-Aktie vor der Bekanntgabe der Transaktion ist das Paket USD 370 Mio. wert. Zuvor war der Fonds nicht an Carnival beteiligt. Zu Carnival gehören auch Aida Cruises und Costa Crociere.

Wie zahlreiche Reiseunternehmen steht auch Carnival mit dem Rücken zur Wand. Die Kreuzfahrt zählt wie die gesamte Touristik zu den Segmenten, die besonders stark unter der Corona-Pandemie leiden. In der vergangenen Woche hatte die Reederei erklärt, USD 6,25 Mia. neues Geld zu beschaffen und die Dividende auszusetzen, um die Corona-Krise zu überstehen.

Carnival war in der Krise durch Virus-Ausbrüche auf zwei Kreuzfahrtschiffen schon früh in schweres Fahrwasser geraten und hat wie alle anderen grossen Cruise-Spezialisten den Betrieb seiner Flotte bis mindestens Mai fast komplett eingestellt. Selbst mit allen Schiffen im Dock verliert Carnicval monatlich USD 1 Mia.

An der Börse nahmen Anleger die Investition der Saudis erleichtert auf – die Aktie legte am Montag zwischenzeitlich um fast 30% zu. Der saudische Staatsfonds erhielt seine Beteiligung zum Schnäppchenpreis, der Kurs war seit Jahresbeginn um gut 80 Prozent gesunken. (TI)