Weiterhin keine US-Cruises in Sicht

Alle grossen Reedereien verlängern ihre Betriebspause ab US-Häfen bis Ende Jahr.
Vorläufig noch kein Cruise-Fun ab Port Miami. ©CCL

Per 1. November hat die amerikanische Gesundheitsbehörde zwar die seit Mitte März geltende «No-Sail-Order» für Kreuzfahrtschiffe ab US-Häfen grundsätzlich aufgehoben. Schon zuvor hatten die grossen amerikanischen Reedereien aber von sich aus beschlossen, vor Ende November keinen Restart vorzunehmen. Nun verlängern die Reedereien diese freiwillige Betriebspause um einen weiteren Monat und setzen alle geplanten Kreuzfahrten bis 31. Dezember 2020 aus.

Gründe dafür dürften die aufwendige Umsetzung der strengen Auflagen des CDC für den Restart sein (u.a. Test-Labors an Bord), die eh schon ein bis zwei Monate dauernde Wiederinbetriebnahme eines stillgelegten Schiffes («cold layout») und nicht zuletzt die unverändert kritische Corona-Lage im Heimmarkt USA.

Carnival Corporation: Die Aussetzung der Kreuzfahrten bis Ende Jahr gilt für die Marken Carnival Cruise Line, Cunard North America, Holland America Line, Princess Cruises und Seabourn. Princess Cruises hat zudem sämtliche Abfahrten ab Australien und Neu Seeland bis Ende Mai 2021 annulliert. Und in Europa hat Aida Cruises situationsbedingt ihre geplanten Abfahrten im November eingestellt.

Royal Caribbean Group: Der Betriebsstopp gilt für die Marken Royal Caribbean International, Celebrity Cruises und Azamara. Bereits zuvor haben Celebrity und Azamara ihre jeweiligen Winterprogramme 20/21 in Asien, Australien, Südafrika und Südamerika annulliert. Wie geplant erfolgen soll hingegen der anfangs Dezember terminierte Start von Kreuzfahrten ab Singapur mit der Quantum of the Seas (RCI).

Norwegian Cruise Line Holding: Keine Seereisen bis Ende Jahr wurde ebenso für die Marken Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises beschlossen.

MSC Cruises: Auch MSC Cruises meldet die Verlängerung des Stillstands bis 31.12. für Kreuzfahrten ab den USA. Dies betrifft die in Port Canaveral stationierte MSC Seaside sowie die in Miami stationierten MSC Meraviglia und MSC Armonia. MSC ist derzeit mit zwei Schiffen (MSC Grandiosa und MSC Magnifica) im Mittelmeer aktiv.

Bei Stornos durch die Reedereien hat sich eingebürgert, dass entweder der bereits bezahlte Betrag für die gebuchte Seereise vollumfänglich zurückerstattet wird oder die Passagieren einen Gutschein für eine künftige Kreuzfahrt (Future Cruise Credit) beziehen können, der in der Regel 125% des Buchungswertes entspricht und mindestens ein Jahr gültig ist.

(Beat Eichenberger)