Das sagt SRV-Präsident Martin Wittwer zur CO2-Debatte

Globetrotter-Chef André Lüthi fordert eine CO2-Abgabe. Nun äussert sich der SRV-Präsident zu dieser aktuellen und wichtigen Thematik.
Martin Wittwer. ©TRAVEL INSIDE

Der SRV und der Präsident würden grundsätzlich nicht die Kommunikation und Statements seiner Mitglieder über die Presse kommentieren, sagt SRV-Präsident Martin Wittwer auf Anfrage von TRAVEL INSIDE.

Der SRV sei sich dem Thema Klimaschutz seit Jahren bewusst. Der Vorstand habe deshalb im Jahr 2019 ein Positionspapier zu Flugverkehr und Klimawandel verabschiedet und verweist auf diesen Link: https://www.srv.ch/de/fachthemen/flug/srv-positionspapier-flugverkehr-und-klimawandel/

Martin Wittwer zu TRAVEL INSIDE: «Wir haben versucht einen gemeinsamen Nenner zu finden den möglichst viele Unternehmen mittragen können. Zum Thema CO2 Abgabe auf Flugtickets haben wir unsere Position wie folgt festgehalten:

  • CO2-Abgabe auf Flugtickets, Kerosinsteuer in der Schweiz

Eine CO2-Abgabe besteht bislang nur in einigen wenigen Ländern. Die Art der Umsetzung ist sehr unterschiedlich. Ein effizientes Vorzeigemodell gibt es nicht. Der SRV ist nur für die Einführung einer CO2-Abgabe, wenn:    

  1. a)  die Kosten von der Airline im Flugpreis einkalkuliert und gegenüber der Behörde abgerechnet werden;
  2. b)  diese für alle Flughäfen in der Schweiz (inklusive Basel/Mulhouse) gilt;
  3. c)  die Einnahmen gezielt und zweckgebunden in den Klimaschutz in der Schweiz investiert werden. Z. B. in die Forschung und Entwicklung neuer Technologien zur Förderung der Reduktion der CO2-Emissionen und der Umweltfolgekosten.

 Eine weltweite Besteuerung von Flugtreibstoff existiert bis heute nicht. Internationale Verträge (Chicagoer Abkommen von 1944 etc.) erlauben dies zurzeit nicht. Die Schweiz kann einseitig keine Kerosinsteuer im internationalen Flugverkehr einführen. Es braucht demzufolge eine globale Regelung, um wirkungsvolle Massnahmen für den Klimaschutz zu ergreifen und zu finanzieren.

Und weiter erläutert der SRV-Präsident: «Wir werden das Thema sicher in der Fachgruppe Nachhaltigkeit aber auch im Vorstand weiterverfolgen und besprechen.» (TI)