Das waren die Auslandseminare der HFT Graubünden

In diesem Jahr führten diese die Studierenden in die Destinationen Island, Israel-Jordanien und Marokko. 
Team Island

Die Abschlussklassen des Praktikumsmodells der Höheren Fachschule für Tourismus (HFT) Graubünden planen und führen jeweils Ende Februar drei Auslandseminare durch. Sie verbinden Produktmanagement und Reiseleitung mit beeindruckenden Erfahrungen vor Ort. Heuer führten diese die Studierenden in die Destinationen Island, Israel-Jordanien und Marokko.  

Bereits seit Herbst 2022 hiess es im Rahmen des Faches «Touroperating-Travel-Transport» für die 36 Studierenden der HFT Graubünden recherchieren, konzipieren, budgetieren und laufend optimieren. Die Planung und Umsetzung der Studienreisen sind Teil der äusserst praxisorientierten Ausbildung und bieten interessante Erfahrungen in den Bereichen Produktmanagement und Reiseleitung.  

In einem Selektionsverfahren werden die Destinationen eruiert und anschliessend das Reiseprogramm fertiggestellt. Dieses wird jeweils von kooperierenden Touroperating-Partnern wie Kontiki Reisen und Let’s Go Tours im Detail überprüft und, wenn notwendig, angepasst.

Bruno Bisig, Geschäftsführer Kontiki Reisen AG, sieht klare Vorteile: «Wir kooperieren seit Jahren mit der HFT Graubünden in Bezug auf die Auslandseminar-Reisen. Nebst dem Wunsch, einen Beitrag zu leisten zur Ausbildung von Fachkräften, insbesondere in den sehr praxisbezogenen Teilen, können wir anhand von konkreten Beispielen aufzeigen, wie Schritte in eine nachhaltige Zukunft des Reisens möglich sind.»  

Im Anschluss an die Planungsphase erhalten jene Studierenden, welche im Team jeweils das Produktmanagement oder die Reiseleitung übernehmen, weitere Instruktionen zu relevanten Themen wie das Erstellen von Reisedossiers oder Notfalldokumenten sowie zu Risikoanalysen, zur Handhabung der Finanzen und zur effektiven Reiseleitung.

Team Marokko

 

Eine wertvolle Praxislehreinheit, wie Janis Vaterlaus, Team Marokko, bestätigt: «Ich fand die Idee, eine eigene Reise zu gestalten, zu organisieren und dann selbst durchzuführen und zu leiten eine tolle Möglichkeit, um in die Welt des Produktmanagements einzutauchen.»

Auch seine Teamkollegin Jessica Kuhn betont den Mehrwert: «Ich wollte herausfinden, ob ich es mir vorstellen könnte, einmal als Reiseleiterin tätig zu sein und habe viele neue Erkenntnisse gewonnen.» Nebst der Reiseleitung und dem Produktmanagement werden zusätzliche Aufgaben wie Content Produktion sowie das Organisieren von Fachvorträgen auf die Studierenden verteilt.  

Begleitet werden die Gruppen jeweils von einer Dozierenden resp. von einem Dozierenden der HFT Graubünden. Franziska Preisig, Team Israel-Jordanien, ist vom nachhaltigen Lernerfolg dieses Konzeptes überzeugt: «Die Erkenntnis, dass die gemachten Recherchen über das Internet, Fachbücher etc. nicht ganz identisch mit dem Vorgefundenen vor Ort sind, gewinnt. Man kann schlicht keine Reise guten Gewissens verkaufen, ohne sie vorher nicht selbst gemacht hat zu haben, auch nur so kann die Vermarktung authentisch gestaltet werden.»

«Speziell bei dieser Reise war, dass die Berichterstattung in den Medien über ein Land vor Ort ganz anders empfunden und hinterfragt wird. Es resultiert die Erkenntnis zur Wichtigkeit von Reisen an und für sich: Vorurteile abbauen, hingehen und sich selbst im Kontakt mit Einheimischen ein Bild machen. Aber auch sehen, was Nachhaltigkeit in Ländern bedeutet, in denen jeder vergeudete Tropfen Wasser einer zu viel ist», so Preisig.

Auch Felix Keller, begleitender Dozent des Teams Island, bestätigt den so wertvollen Praxistransfer: «Ein Vortrag über Nordlichter unter einem Nordlicht löst ganz etwas anderes aus als im Klassenzimmer im Fach Tourismusgeografie. Und eine Risikoanalyse in Form einer Excel-Tabelle sieht viel theoretischer aus als die Realität im Schneesturm in Island.»

Team Israel-Jordanien

 

Der Lernerfolg überzeugt jedoch nicht nur in pädagogischer Hinsicht. Chanelle Olivier, Team Israel-Jordanien: «Es war für mich neu, eine grosse Gruppe zu führen und die Verantwortung für die Reise zu tragen. Zudem braucht man auch während der Reise in vielerlei Hinsicht Geduld und Flexibilität. Ich konnte für mich viele Erkenntnisse daraus ziehen und neues dazulernen.»

Und Anna Hofer, Team Israel-Jordanien: «Es war eine Herausforderung, eine Reise in ein mir völlig unbekanntes Land zu planen. Mein absolutes Highlight war, dass wir die Reise genauso, wie wir sie geplant hatten, durchführen konnten. Und natürlich auch die vielen glücklichen Gesichter während und nach der Reise in zwei Länder, welche unterschiedlicher nicht sein könnten.»  

Ein spezielles Highlight zum Schluss: Ein besonderes Experiment waren die Drohnenaufnahmen des Teams Israel-Jordanien. Nachdem die Bewilligungen der Luftfahrtbehörden beider Länder vorlagen, stand den Aufnahmen nichts mehr im Weg. Die Bilder und Filme begeisterten die lokale Bevölkerung und die Studierenden durften Leistungsträgern vor Ort die Videos zur Promotion derer touristischen Angebote zur Verfügung stellen – ein spannendes und lehrreiches Teilprojekt und eine absolute Win-Win Situation. (TI)