Das Welttourismus-Forum Luzern gibt auf

Der internationalen Branchenplattform geht in der Pandemie das Geld aus.
Martin Barth. ©zvg

Der Tourismus verliert eine weitere Bühne: Das World Tourism Forum Lucerne (WTFL) stellt per sofort sämtliche Aktivitäten ein. Die weltweite Pandemie habe auch das WTFL nicht verschont, stellt Gründer Martin Barth in einem Schreiben an die Geschäftspartner fest. Nach 15 Jahren fehlt dem Welttourismusforum schlicht das Geld zum Weitermachen.

«Am Ende mussten wir den Tatsachen ins Auge sehen: Unsere Partner – grosse Unternehmen, Reiseziele und Länder – werden noch lange mit den Auswirkungen der Krise zu kämpfen haben. Das bedeutet, dass sie es sich nicht leisten können, den WTFL weiterhin zu finanzieren, so dass wir nicht mehr auf namhafte Partner und Sponsoren zählen können, die uns die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, die wir benötigen, um unsere Organisation am Laufen zu halten», so der CEO und Präsident Barth.

Konkret werde die WTFL AG mit sofortiger Wirkung komplett eingestellt, um keine weiteren Betriebskosten zu verursachen und suchen nach der besten Lösung, um das Erreichte weiterzuführen. «Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Werte, die wir in den letzten 15 Jahren gepflegt haben, zu erhalten und zu bewahren, denn wir sind überzeugt, dass unsere Hauptaufgabe in einer Welt nach der Pandemie wichtiger denn je sein wird», erklärt Barth weiter.

Positiver Rückblick

«Wir hoffen, dass all die Ideen, Kontakte, Freundschaften und Initiativen der letzten anderthalb Jahrzehnte dazu beitragen werden, die Zukunft des Tourismus in all seinen neuen Formen zu gestalten.» Der globale Dialog über die Zukunft des Tourismus werde nach der Pandemie eine zentrale Rolle spielen, und Lösungen müssten global koordiniert werden.

Das WTFL-Credo ‘bridging the silos’ bleibe in der Branche lebenswichtig: Austausch von Ideen mit Querdenkern, Zusammenarbeit und Nutzung von Synergien über alle Disziplinen hinweg. Und die Arbeit an den Zukunftsthemen müsse weitergehen: Talente, Innovation, nachhaltige Entwicklung und Vielfalt in der Tourismusbranche.

Das WTFL habe viel erreicht, betont Barth. Begegnungen und Dialoge auf allen Kontinenten und Veranstaltungen in vielen Ländern, darunter Indien, China, Australien, Brasilien, Malaysia, Afrika, Indonesien, Oman, die VAE, Aserbaidschan, Griechenland und das Vereinigte Königreich. Dazu Treffen mit Staatsoberhäuptern, prominenten Persönlichkeiten und Tourismusministern aus der ganzen Welt

Das WTFL verstand sich als globaler Think Tank, der Jahr für Jahr an neuen Konzepten für die Tourismusbranche arbeitet, und weltweite Gemeinschaft von Next Generation Leaders und Young Talents mit einem innovativen Coaching-Konzept. 15’000 Menschen seien in dem globalen Netzwerk angemeldet, 40 Partnerschulen auf allen Kontinenten arbeiteten mit dem Forum, über das 5000 Start-ups mit dem Dealflow-Tool mit Investoren und der Branche in Kontakt standen.

Barth bedankt sich explizit bei den WTFL-Gründern, der Schweiz und der Stadt Luzern, dem Beirat, den Partnern in der ganzen Welt und dem heutigen VR-Präsidenten Reto Wittwer.(TI)