Jetzt ist es definitiv: Grosse Kreuzfahrtschiffe dürfen ab 1. August nicht mehr in Venedig einfahren. Sie müssen weiterhin im Industriehafen Marghera ankern, wohin sie seit letztem März schon verbannt worden sind.
Vor Corona fuhren die Riesenschiffe durch das Bassin von San Marco und den Giudecca-Kanal zur Stazione Marittima von Venedig. Für die Passagiere an Bord ein grossartiges Erlebnis, für Touristen in der Lagunenstadt bedrohlich – immer wieder kam es zu Unfällen.
Künftig sollen Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 25’000 Tonnen Gewicht, mehr als 180 Metern Länge oder mehr als 35 Metern Höhe den Industriehafen Marghera am Festland anlaufen. Betroffen sind auch Schiffe, die bestimmte Abgasnormen überschreiten.
Kleinere Kreuzfahrtschiffe sollen weiterhin im Stadtzentrum anlegen dürfen. Die Regierung sieht darin allerdings lediglich eine vorläufige Lösung. Langfristig setzt sie auf ein neues, dauerhaftes Terminal ausserhalb der der Lagune der historischen Stadt.
Italiens Ministerpräsident Mario Draghi sprach von einem «wichtigen Schritt» zum Schutz der Lagune von Venedig. Der grösste italienische Tourismusverband von einem «guten Kompromiss». Das Unesco-Welterbekomitees hatte mit dem Entzug des Labels gedroht und damit das Verbot wohl beschleunigt. (TI)