Wer in letzter Zeit mit dem Nachtzug in Österreichs Hauptstadt reiste, wusste es: Die Züge verfügten nicht mehr über den geforderten Komfort, waren alt und die Liegen abgewetzt. Sie stammen aus den 00er- oder sogar 90er-Jahren.
Mit der Einführung des Nightjet 446 wird die Anbindung zwischen der Schweiz und Österreich verbessert. Zürich ist schon lange ein zentraler Knotenpunkt im europäischen Nachtzugnetz der ÖBB, und Wien eine wichtige Drehscheibe in Osteuropa, was diese Strecke besonders attraktiv macht.
Bei Railtour ist Wien notabene die zweithäufig verkaufte Destination und liegt im zweistelligen Plus-Bereich. Nachhaltige Bahnreisen als Alternative zum Flugverkehr sind weltweit im Trend. Die ÖBB haben deshalb in den letzten Jahren ihre Nightjet-Verbindungen kontinuierlich ausgebaut, um mehr internationale Strecken zu bedienen.
Mit dem neuen ÖBB Nightjet 446 bietet Railtour einen Nachtzug der neuen Generation an. Ab 2025 fährt der neue Nachtzug in der Schweiz.
Von Wien nach Bregenz mit dem neuen Nightjet
Nach einer tollen zweitägigen Wien-Reise steht die Gruppe erwartungsvoll auf dem Perron. Mit einer kleinen Verspätung fährt dann der brandneue Nightjet ein. Die Verspätung ist kein Problem, da die Züge an den grossen Bahnhöfen ziemlich lange halten und der Zug dies wieder aufholen kann.
Für die Gruppe sind 2er-Abteile sowie die ultramodernen Minicabins reserviert. Trotz ausgebuchtem Zug verläuft das Einchecken ohne grosse Probleme. Das Zugpersonal ist äusserst freundlich und hilft, den entsprechenden Platz zu finden.
Erstaunlicher Komfort im 2er-Abteil
Die neuen 2er-Abteile sind sehr komfortabel und bieten für ein Zugabteil genügend Platz. Die Betten sind fix übereinander montiert. Ein privates WC, Lavabo mit integrierter Dusche stehen bereit. Sogar ein kleines Tischchen hat im Abteil Platz. Wer beispielsweise alleine reist, kann gegen Aufpreis das Abteil zur alleinigen Benutzung mieten und reist garantiert mit Privatsphäre und grösstem Komfort.
Minikapseln bietet alles, was man braucht
Eine Innovation im Nightjet 446 sind die sogenannte Minicabins. Das sind Schlafkapseln, die übereinander angeordnet sind. Zu jeder Schlafkapsel gibt es ein praktisches Schuhfach sowie Platz für ein Handgepäck (max. 40 x 50 x 23 cm) wie bei Fluggesellschaften.
Grösseres Gepäck muss in den Gepäckraum, was eher umständlich sein kann, wenn man spontan etwas aus dem Koffer benötigt. Platzangst muss niemand haben: Jede Kapsel verfügt über ein Fenster. Eine Schiebetür mit Schlüsselkartensystem sorgt für Sicherheit.
Ein Serviceknopf trägt zusätzlich dazu bei, dass sich die Reisenden sicher fühlen. Es gibt auch eine Leselampe, einen Kleiderhaken und einen Spiegel. Für das Frühstück, das eine Stunde vor Ankunft serviert wird und zudem ausserordentlich gut schmeckt, gibt es einen verschiebbaren Klapptisch mit integriertem Spiegel.
Neben den Schlafkapseln liegt ein grosszügiges WC und ein Waschraum. Ein Lichtsignal zeigt an, wann die Anlagen frei sind. Auch modernste Technologie kommt zum Einsatz: An Bord gibt es kostenloses WLAN mit dem Onboard-Portal ÖBB Railnet Night. Alles ist sehr durchdacht.
Durchwegs positives Fazit
Zugegeben: Die Fahrt im Minicabin ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Doch das Angebot entspricht dem Zeitgeist, davon ist auch Mike Jakob, Verkaufsleiter bei Railtour, überzeugt.
«Die Nachfrage nach Nachtzügen nimmt kontinuierlich zu. Das hat auch mit der jungen Generation zu tun. Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema. Mit diesem Abteil können wir ein Angebot im ‚Low-Budget‘-Bereich anbieten.»
Eine Fahrt in der Minicabin kostet ab 50 Franken. Übrigens traf die Railtour-Gruppe im Minicabin-Zug auch auf einige Geschäftsreisende, die diese Strecke mehrmals im Monat fahren. Man spürte es: Diese Reisenden waren gut organisiert. Mit etwas Routine lässt es sich auf kleinstem Raum hervorragend reisen.
Pünktlich in Bregenz
Pünktlich kommt die Gruppe in Bregenz an. Die Erfahrungen waren unterschiedlich. Während die einen prächtig geschlafen haben, gab es (wie immer) Teilnehmer, die kein Auge zugemacht haben.
Zugegeben: Für die Minicabins braucht es ein bisschen Flexibilität. Auch grosse Menschen dürften eher Schwierigkeiten haben, in den Schlafkabinen bequem zu nächtigen. Die Fahrt in der Minicabin war aber durchaus eine gute Erfahrung und eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Schlaf- oder Liegewagen.
Die Weiterfahrt nach Zürich hingegen, war dann wieder mit Verspätungen verbunden. Der Zug kam aus München, aber die Deutsche Bahn ist dann wieder ein anderes Thema….
Silvia Mettler, Wien
Sie waren auf der Railtour-Reise mit dabei:
- Tejada Sarah Stefania, Kuoni Wil
- Nunes Pereira Alexandra, Kuoni Davos
- Lamprecht Armanda, Kuoni Zürich Bahnhof
- Khadija Diallo, Kuoni Zürich Bellevue
- Künzler Beat, Arotur Arosa
- Klaus Ulrike, Hotelplan Baar
- Wohlfarth Barbara, Reisecocktail Dietlikon
- Hidalgo Perez Yolanda, TUI Luzern
- Huber Alex, Globetrotter Chur
- Natali Massimo, Bernhard Goldach
- Joss Petra, Bucher Luzern
- Berni-Lenz Heidi, Helbling Teufen
- Da Silva Tome Juliana, Rilex Luzern
- Luick Spela, Media Arlesheim
- Danuser Philipp, Hotelplan Chur
- Mike Jakob, Railtour Suisse
- Chloé Gutknecht, Railtour Suisse