Der Flughafen Zürich pröbelt mit synthetischem Treibstoff

Sprit aus Luft und Sonnenlicht.
Synhelion macht Treibstoff aus Luft und Sonnenlicht . ©FZAG

Der Flughafen Zürich bis 2050 ihre eigenen CO2-Emissionen auf netto Null senken. An diesem Vorhaben haben auch das Coronavirus nichts verändert, teilt der Airport-Betreiber mit. In diesen Tagen sei sie deshalb eine Partnerschaft mit dem jungen Hightech-Unternehmen Synhelion SA eingegangen und unterstützt damit langfristig die Forschung und Entwicklung von synthetischen Treibstoffen. Ziel sei, diese in genügender Menge und zu Marktpreisen verfügbar zu machen.

Synhelion erforscht und entwickelt eine Technologie, um aus Luft und Sonnenlicht synthetisches Gas herzustellen. Dieses lasse sich zu Treibstoff weiterverarbeiten, der in gängigen Motoren verbrannt werden kann. Bei der Herstellung bindet der Treibstoff CO2 aus der Luft und ist damit im Gegensatz zu fossilen Kraftstoffen emissionsfrei.

Die Herausforderung dieser Technologie bleibt die Produktion grosser Mengen an synthetischem Treibstoff. Zu deren Erforschung plant Synhelion eine neue Testanlage in der Schweiz. Während des Testbetriebes fällt ab ca. 2023 bereits synthetischer Treibstoff an. Die Flughafen Zürich AG kauft diesen zu Selbstkosten, die in der Testphase deutlich über dem Preis von fossilem Treibstoff liegen.

Die Technologie von Synhelion werde in der Luftfahrt für die Ablösung von herkömmlichem Kerosin durch Sustainable Aviation Fuels (SAF) eine Schlüsselrolle einnehmen. Denn für die bereits heute eingesetzten SAF, die grösstenteils aus rezykliertem Speiseöl und Schlachtabfällen hergestellt werden, gibt es zwar noch Rohstoffe, die Grenzen der Verfügbarkeit werden aber irgendwann erreicht sein. Stehen SAF dank Entwicklungen wie jener von Synhelion dereinst in ausreichenden Mengen zur Verfügung, können sie das fossile Kerosin im Luftverkehr bis zu 100% ersetzen.

Die Schweiz hat sich mit dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber dem Niveau von 1990 zu halbieren. Dieses Ziel hat die Flughafen Zürich AG für sich bereits heute nahezu erfüllt und sich deshalb selbst höhere Ziele gesteckt. Bis 2050 soll die gesamte Flughafeninfrastruktur kein CO2 mehr ausstossen. (TI)