DER Touristik plant mit neuem Analysetool

Künstliche Intelligenz hilft, die Daten schneller den Veränderungen anzupassen – gerade auch in Corona-Zeiten.

DER Touristik setzt auf ein neues Tool für die Planung: Der Konzern setzt auf Visual Forecasting der Analysefirma SAS. Mittels künstlicher Intelligenz werden Berechnung der wichtigsten Kennzahlen erstellt: Gäste, Umsatz, Deckungsbeitrag. Jetzt ist dieses Tool den spezifischen Anforderungen von DER Touristik angepasst worden. Um den Prozess zu vereinheitlichen, zu konsolidieren und das Forecasting auf eine solide Basis zu stellen, hat der SAS Partner Boemska ein zentrales, webbasiertes Planungstool entwickelt: «Plato» bildet die spezifischen Anforderungen von DER Touristik präzise ab.

Bisher nutzte DER Touristik im Planungsprozess herkömmliche Spreadsheets. Prognosezahlen wurden manuell berechnet, was oft grosse Plan-Ist-Abweichungen am Ende der Saison zur Folge hatte. Das neue analytische Planungstool, das mit den im Konzern bereits vorhandenen SAS Grid- und SAS Viya-Umgebungen kommuniziert, erlaubt Vorhersagen mit einer wesentlich geringeren Abweichung gegenüber den tatsächlichen Buchungsergebnissen.

Das spart signifikant Zeit: Automatisierte Disaggregation hilft, Saisonwerte automatisch auf Monate herunterzurechnen – eine Aufgabe, für die sonst eine Mitarbeiterin im Controlling zwei Wochen pro Saison voll beschäftigt war. Darüber hinaus sorgt die automatisierte Disaggregation für eine wesentlich realistischere Verteilung der Planungswerte auf die einzelnen Zielgebiete.

Das Tool kennt auch die Feriendaten

Eine weitere Besonderheit ist der Ferienindex, der transformiert in das Modell zur Forecast-Berechnung einfliesst. Darüber werden die Auswirkungen unterschiedlicher Ferienzeiten berücksichtigt, die von der Bevölkerungsdichte des jeweiligen Kantons abhängen. Über das Forecast-Modell lassen sich zudem weitere Effekte – wie zum Beispiel Portfolio-Erweiterungen in den Zielgebieten – abbilden.

«Der Workflow-gesteuerte Prozess mit Plato sorgt für eine deutliche Verschlankung und eine höhere Präzision der Planung», sagt Herbert Grossmann, Projektmanager BI und Analytics bei DER Touristik. «Somit haben wir mehr Planungssicherheit bei geringerem Aufwand – und alle Mitarbeiter haben Zugriff auf die gleichen Informationen.»

«Tourismus ist eine hochvolatile Branche, umso wichtiger sind zuverlässige Prognosemodelle», kommentiert Patrick Pongratz, Enterprise Sales Director bei SAS DACH. «Manche Ereignisse – zum Beispiel Naturkatastrophen – lassen sich zwar nicht wirklich vorhersagen, aber eine schnelle Anpassung der Modelle hilft zumindest dabei, die schlimmsten wirtschaftlichen Konsequenzen abzuwenden. Je geringer der Aufwand, desto öfter können die Forecasts nachjustiert werden mit Ergebnissen, die näher an der Realität liegen.»

Gerade in Corona-Zeiten hilfreich

Gerade auch in Coronazeiten unterstütze das Tool DER Touristik für ein Mindestmass an Planungssicherheit, erklärt Thomas Maier von SAS auf Rückfrage von TRAVEL INSIDE. Tourismus ist eine sehr instabile Branche, er unterliegt immer wieder Ereignissen wie Naturkatastrophen oder politischen Unruhen, die sich nicht vorhersagen lassen – auch in Zeiten ohne Pandemie.

Laut Herbert Grossmann, Projektmanager BI und Analytics bei DER Touristik, sind Forecast-Modelle bedingt aussagekräftig, umso wichtiger sei es, dass man sie schnell nachbessern und an Veränderungen anpassen kann. Inzwischen wrden die Daten in der Regel einmal monatlich mit Vorschlagswerten aus SAS Visual Forecasting angereichert. «Somit ist eine sukzessive Anpassung der Forecast-Werte – und damit eine zuverlässigere Planung – möglich», so Maier. (Christian Maurer)