Chaos in Hongkong: Flugbetrieb läuft langsam wieder an

Am Montag ging am Flughafen gar nichts mehr. Derweil droht Cathay Pacific den Mitarbeitern.
Hongkong Protest. ©Studio Incendo / Flickr

In Hongkong ging am Montag nichts mehr: Der Flughafen hatte sämtliche Flüge gestrichen. Grund dafür waren Tausende Demonstranten, die sich in der Abflug- und Ankunftshalle des Flughafens versammelten, um gegen die Regierung und die Polizeigewalt bei vorangegangenen Protesten in der Stadt zu demonstrieren.

Eines der wichtigsten Drehkreuze lahmgelegt

Der Flugbetrieb ist nun heute Dienstag wieder angelaufen. Dies bestätigte die Flughafenverwaltung am Dienstagmorgen. Allerdings sei noch nicht abzusehen, wann wieder mit einer störungsfreien Rückkehr zum normalen Flugplan zu rechnen ist, hiess es. Lediglich eine begrenzte Anzahl von Starts und Landungen können heute wohl durchgeführt werden. Die Proteste treffen den den Flughafen hart. Er ist, gemessen am Passagieraufkommen, der achtgrösste der Welt und eines der wichtigsten Drehkreuze in Südostasien. Jährlich heben hier rund 75 Millionen Passagiere ab.

Wer an den Protesten teilnimmt, kann bei Cathay gefeuert werden

Auch der Fluggesellschaft Cathay Pacific setzen die anhaltenden Demonstrationen je länger je mehr zu. Der Aktienkurs der Airline fiel am Montag an der Börse in Hongkong um fast 4,4%. Zugleich warnte Cathay Pacific seine Mitarbeiter gar davor, dass diejenigen, die «illegale Proteste unterstützen oder daran teilnehmen», in Hongkong gefeuert werden könnten. Dies berichtete «CNN».

China verschärft den Ton

Cathay Pacific skizzierte ihren «Null-Toleranz»-Ansatz in einem Memo, das dem amerikanischen Sender vorlag. Chinas Luftfahrtbehörde hatte die Airline am Freitag unter Druck gesetzt und angewiesen, Teilnehmer der Proteste in Hongkong weder auf Flügen Richtung Festland-China noch durch den chinesischen Luftraum einzusetzen. Zudem hatte die chinesische Luftfahrtbehörde verfügt, dass der Carrier die Namen und Daten ihrer Crews vorab zur Verfügung stellen müsse. Die Umsetzungsfrist: Eine Woche. Cathay sagte, dass man diese Anweisung aus China einhalten werde.

Der Grund für Chinas Druck auf Cathay: Ein Pilot der Airline soll Ende Juli an Protesten teilgenommen haben. Zudem nahmen rund 2000 Mitarbeiter letzte Woche am Generalstreik in Hongkong teil. Seit über zwei Monaten dauern die Proteste nun an, während die Gewalt auf beiden Seiten immer mehr zunimmt – und ein Ende ist nicht in Sicht. (ES)