Am vergangenen Freitag hat sich im ägyptischen Badeort Hurghada ein Angriff ereignet. Gemäss bisherigen Erkenntnissen erreichte der Attentäter schwimmend den Strand des Hotels Zahabia, wo er mit einem Messer zwei Personen tötete und vier weitere verletzte. Bei den Getöteten handelt es sich um zwei deutsche Frauen, die dauerhaft in Hurghada lebten. Die vier weiteren Verletzten sind ebenfalls Ausländer; bisher hat man Kenntnis von einer russischen sowie einer tschechischen Frau. Das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat bisher keine Kenntnis von Schweizer Betroffenen. Das Hotel Zahabia taucht in den Reiseprogrammen der gängigen Schweizer Ägypten-Veranstalter nicht auf.
Gezielter Angriff wahrscheinlich
Die Hintergründe der Tat sind gemäss offiziellen Quellen noch unklar. Nachrichtenagenturen wie die DPA und die AFP schreiben aber, dass der Angreifer mit IS-Extremisten in Kontakt gestanden habe. Ausserdem habe er zugegeben, Ideen des IS zu unterstützen. Offenbar soll es sich beim Attentäter um einen 28-jährigen Studenten aus Nordägypten handeln – auch diese Angaben sind aber noch nicht offiziell bestätigt. Das deutsche Aussenministerium geht «nach allem, was wir wissen, von einem gezielten Angriff auf ausländische Touristen aus.»
Das sagt das EDA
Das EDA führt den Vorfall in seinen Reisehinweisen auf und schreibt (wie bereits vor dem Anschlag): «Trotz erhöhter Sicherheitsmassnahmen besteht das Risiko von Terroranschlägen jederzeit im ganzen Land, dies schliesst auch die Badeorte mit ein. Mögliche Ziele sind sowohl Sicherheitskräfte, religiöse Minderheiten, als auch touristische Einrichtungen und Verkehrsmittel. Wiederholt sind Anschläge verübt worden, bei denen auch Touristen starben oder verletzt wurden.»
TOs setzen wieder auf Ägypten
In den letzten Wochen hatte die touristische Nachfrage für Ägypten wieder zugenommen, wie vonseiten der Veranstalter und der Reisebüros zu hören war. Gerade am Freitag teilte Hotelplan Suisse mit, dass man auf die steigende Nachfrage reagiere und neu bereits ab dem 28. September 2017 über Kontingentsplätze auf dem Edelweiss-Flug nach Marsa Alam verfüge. Kürzlich hat auch Express Travel International Zusatzkapazitäten nach Hurghada und Marsa Alam bekanntgegeben. Weiter haben TUI Suisse und FTI ihr Winterprogramm für Ägypten deutlich hochgefahren, wie die Veranstalter in den letzten drei Wochen verkündeten. (SJ)