Argentiniens Outgoing-Buchungen kollabieren

Gemäss den jüngsten Daten von Forward Keys haben die argentinischen Finanzmarkt-Turbulenzen gravierende Auswirkungen.
Argentinien

Die Firma Forward Keys analysiert über 17 Mio. Flugbuchungstransaktionen – pro Tag. Sie bezieht ihre Daten von allen wichtigen Reservierungssystem, sowie Reiseveranstaltern und ausgewählten Fluggesellschaften. Durch diese Analyse sollen zukünftige Reisemuster vohergesagt werden. Die jüngsten Finanzdaten von Forward Keys haben die Auswirkungen der argentinischen Finanzmarktturbulenzen auf die Reise nach und aus dem Land enorm beeinflusst, wie das Unternehmen mitteilt.

Einbruch der Outgoing-Reisen
So seien die Outbound-Reisebuchungen regelrecht kollabiert, nachdem der Peso im Mai abgestürzt war und Präsident Macri den IWF um ein Rettungspaket bat. Buchungen für Reisen von Argentinien in andere lateinamerikanische Länder (die mit 43% den grössten Teil der Outbound-Reisen Argentiniens ausmachen) gingen im Jahresvergleich um 26,1% zurück.

Der Einbruch der gesamten internationalen Auslandbuchungen gingen um 20,4% zurück, nachdem sie zwischen Januar und April noch um 8,4% gestiegen waren. Andere am stärksten betroffene Ziele sind die USA und Kanada mit einem Minus von 18,2% und die Karibik mit einem Einbruch um 36,8%. Pikant: Bis zu den Finanzmarktturbulenzen waren all diese Märkte noch gegenüber Vorjahr im Plus.

Chile und Kuba massiv im Minus – Peru und Kolumbien im Plus
Chile führt die Liste der Länder an, die im Vergleich zum Vorjahr die grössten Rückgänge bei den Flugbuchungen verzeichnen, und zwar um satte 50,6%. Kuba ist mit einem Minus von 43,2% an zweiter Stelle. Die einzigen Länder, die gegenüber Vorjahr noch im Plus sind, sind Peru (+5,7%), Kolumbien (+4,9%), Brasilien (+4,8%) und Ecuador (+1,9).

Argentinien ist allerdings nicht alleine mit dieser Problematik. Die Schwierigkeiten spiegeln sich in den Tourismusaussichten für Lateinamerika und die Karibik generell wider, wo die Buchungen für Juni, Juli und August um 2,0% hinter denen des Vorjahres zurückblieben. In Zentralamerika wurde der Einbruch grösstenteils durch Nicaraguas soziale Unruhen und Vulkane in Guatemala verursacht. In der Karibik kämpfen einige Destinationen immer noch darum, sich von den jüngsten Hurrikans zu erholen. (ES)