Aserbaidschan: UNESCO nimmt weitere Traditionen und Fertigkeiten auf

Vier immaterielle kulturelle Elemente Aserbaidschans wurden kürzlich in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
©Azerbaijan Tourism Board

Auf der 17. Sitzung des Zwischenstaatlichen Komitees für den Schutz des immateriellen Kulturerbes der UNESCO in Rabat, Marokko, wurden vier weitere immaterielle Kulturelemente Aserbaidschans in die Liste des Welterbes der UNESCO aufgenommen. 

Die Zusammenarbeit zwischen der UNESCO und Aserbaidschan ist durch das gemeinsame Ziel des Schutzes und der Erhaltung des Kultur- und Naturerbes begründet. Derzeit sind 19 immaterielle Güter und drei Stätten des Landes in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. 

Zu den aserbaidschanischen Traditionen und Fertigkeiten, die kürzlich von der UNESCO aufgenommen wurden, gehören die traditionelle Herstellung von Seide für die Weberei, die Pehlevanliq-Kultur, die Erzähltradition von ‘Molla Nasreddin’ und die Tee-Kultur.

Seidenweberei, Ringen und Teetrinken

Die Tradition der Seidenweberei ist einzigartig, da sie nicht nur die Nationen verschiedener Länder verbinde, sondern auch Kultur, Kunst und Wissenschaft in ihrer Praxis vereint. In Aserbaidschan ist das Erbe der legendären Seidenstrasse vor allem in Sheki (UNESCO-Stätte) und dem kleinen Bergdorf Basgal zu finden.

Das Dorf ist bekannt für die Bewahrung der Tradition der Herstellung des Kelaghayi, des traditionellen aserbaidschanischen Seidenkopftuchs, das 2014 ebenfalls in das immaterielle UNESCO-Erbe aufgenommen wurde. 

Die Pehlevanliq-Kultur in Aserbaidschan ist ein fester Bestandteil von Volksfesten und Veranstaltungen und spielt eine grosse Rolle bei traditionellen Sportarten und Spielen, wie z. B. dem Ringen, sowie bei individuellen Auftritten. Bei den traditionellen Ringkämpfen verwenden die Pehlevaner spezielle schwere Werkzeuge, die mittelalterlichen Waffen ähneln (z. B. Schwerter, Schilde und Bögen), und werden von traditioneller Musik oder schnell schlagenden Trommeln begleitet.

Aserbaidschan und die Türkei teilen viele ähnliche Traditionen, unter denen die Teekultur einen besonderen Platz einnimmt. Die Teezeremonie ist ein wichtiger gesellschaftlicher Brauch, der Gastfreundschaft demonstriert und ein Umfeld für den Aufbau sozialer Bindungen durch Feiern und zwanglose Zusammenkünfte schafft.

Die Teezeremonien haben sich im Laufe der Jahrhunderte zu eigenen Riten und Ritualen entwickelt. Aserbaidschaner servieren den Tee in einem speziellen birnenförmigen Glas namens armudu, oft zusammen mit Zitrone und Zucker, Honig, Marmelade, Nüssen und Süssigkeiten. (TI)