Coronavirus verhagelt Europas Tourismus den Jahresanfang

170’000 Stornierungen und 340 Millionen Euro Einnahmenausfall wegen des Gruppenreiseverbots in China.

Rund zwei Drittel der gebuchten Reisen aus China nach Europa über die chinesischen Neujahrsfesttage sind storniert worden, schätzt der Europäische Tourismusverband ETOA. Das seien rund 170’000 Annullierungen, zum Teil sehr kurzfristig innert 24 Stunden, was einen Einnahmenverlust von EUR 340 Mio. bedeute.

Für Europa ist die Goldene Woche um das chinesische Neujahrsfest ein wichtiger Höhepunkt des Geschäfts in der Nebensaison. «Wir schätzen, dass etwa 7% des gesamten jährlichen ausgehenden Reiseverkehrs aus China während des chinesischen Neujahrsfestes stattfindet», sagte Tom Jenkins, TORA-CEO auf dem ETOA-Marktplatz für Grossbritannien und Irland. «Angst, insbesondere in Verbindung mit den Reiseverboten der Regierung, ist eine starke Abschreckung für den Tourismus.»

Es sei aber wahrscheinlich, dass diese Kunden ihren Besuch nur aufschieben. Man könne mit einem weiteren Anstieg der Buchungen rechnen, wenn die Verunsicherung vorbei sei. Die Auswirkungen von SARS waren in den Jahren 2002 und 2003 erheblich, aber die Erholung habe innerhalb von fünf Monaten stattgefunden.

Wegen des Coronavirus haben die chinesischen Behörden am 24. Januar 2020 ein Verbot für den Verkauf von Pauschalreisen ins Ausland erlassen und die Reiseveranstalter ermutigt, ihre Kunden zu drängen, nicht zu reisen. Ein vollständiges Verbot von Gruppenreisen wurde am 27. Januar 2020 verhängt. (TI)