Elefanten geraten in Botswana wieder ins Visier

Das Jagdverbot ist wohl auch aus wahltaktischen Gründen nach fünf Jahren wieder aufgehoben worden.
Elefanten im Chobe Nationalpark, Botswana

Botswana lässt die Jagd auf Elefanten wieder zu. Die Jagd werde in Übereinstimmung mit allen Gesetzen und Vorschriften für Wildtiere erfolgen, versichert das Umweltministerium des Landes, wo fast ein Drittel aller Elefanten des afrikanischen Kontinents zuhause sind.

2014 hatte der damalige Präsident Ian Khama, der sich dem Umweltschutz verpflichtet fühlte, die Elefantenjagd verboten. Doch sein Nachfolger Mokgweetsi Masisi, seit April 2018 Staatschef, verfolgt andere Absichten: Abgeordnete der regierenden Demokratischen Partei Botswanas (BDP) setzten sich für die Aufhebung des Verbots ein. Sie argumentierten, dass in einigen Regionen die Elefanten Überhand genommen hätten. Kleinbauern könnten die Elefanten nicht mehr von ihren Feldern fernhalten, sie seien somit eine Gefahr für die Menschen, hiess es.

Wahltaktische Gründe

Umweltschützer und andere Aktivisten sehen jedoch noch andere Gründe hinter der Entscheidung zur Jagd: Im Oktober wird in Botswana ein neues Parlament gewählt. Masisi hofft mit seiner BDP auf zusätzliche Stimmen in ländlichen Regionen und auf ein neues Regierungsmandat. (TI)