Europa-Park: Trotz Pannen-Serie die Nummer 1

Sechs Zwischenfälle in fünf Jahren, vier davon innert Jahresfrist. Trotzdem bleibt der Freizeitpark das Lieblingsziel in Deutschland.
© Europapark

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) hat zwischen September 2022 und Juni 2023 in einer Online-Umfrage unter mehr als 25’000 Reisenden aus der ganzen Welt die populärsten Sehenswürdigkeiten in Deutschland ermittelt. Das Ergebnis: Der Europa-Park belegt den Spitzenplatz im Ranking und ist damit das beliebteste Reiseziel der Republik. 

Das Europa-Park Erlebnis-Resort im ehemaligen Fischerdorf Rust ist unter ausländischen Touristen das gefragteste Reiseziel in Deutschland. Mehr als 100 Attraktionen und Shows sowie 16 europäische Themenbereiche warten darauf, von Klein und Gross entdeckt zu werden. Die sechs parkeigenen 4-Sterne Erlebnishotels sowie die Wasserwelt Rulantica machen Deutschlands grössten Freizeitpark zu einer einzigartigen Kurzreisedestination.

«Wir sind sehr dankbar, dass wir eine so hohe Wertschätzung in Deutschland bei unseren Besuchern erfahren. Es ist für uns eine sehr grosse Bestätigung für unsere Liebe zum Detail, für unsere Qualität, für Innovation und für die hohe Dienstleistung, die wir für unsere Gäste erbringen. Es ist der schönste Dank, den wir direkt von unseren Gästen zurückbekommen. Der Europa-Park als Wirtschaftsfaktor strahlt auf die gesamte Region und ganz Baden-Württemberg aus», so Europa-Park Inhaber Roland Mack.

Werden die vielen Pannen irgendwann zum Problem?

Schon wieder kam es im Europa-Park zu einem Zwischenfall. Am 14. August stürzte eine Bühne ein – sieben Menschen wurden dabei verletzt. In den letzten Jahren ereigneten sich im beliebten Freizeitpark immer wieder Pannen und Unfälle.

Die Serie von Zwischenfällen lässt sich bis ins Jahr 2018 zurückverfolgen. Damals zerstörte ein Grossbrand die Wasserbahn «Die Piraten von Batavia». Die Attraktion musste danach komplett neu gebaut werden. Ebenfalls 2018 kam es zur Kollision von zwei Schwebebahnen. Dabei wurde ein Parkbesucher leicht verletzt.

Anschliessend kam es während der Corona-Pandemie mehrere Jahre lang zu keinen grösseren Zwischenfällen. Bis zum Oktober 2022, als die bekannte Achterbahn Silverstar wegen einer technischen Störung stehenblieb. Die Passagiere mussten evakuiert werden. 

Seither nahm die Frequenz der Pannen zu. Im Juni 2023 zerstörte ein Grossbrand die «Yomi-Zauberwelt der Diamanten». 25’000 Menschen mussten den Park verlassen. Anfang August mussten Besuchende der Wasserachterbahn «Atlantica» fast eine Stunde ausharren, bevor sie schliesslich befreit werden konnten: 

Mit dem Bühnen-Zusammenbruch vom 14. August heisst das also: Sechs Pannen in fünf Jahren, vier davon innert Jahresfrist. Engelbert Gabriel, Sprecher der Geschäftsleitung des Europa-Parks, will aufgrund der Pannen-Serie nichts von einem grundlegenden Problem wissen.

«Wir investieren Millionen in die Sicherheit», sagt er gegenüber «TeleZüri». Jeden Tag würden die Bahnen abgenommen und Checklisten gemacht. «Am nächsten Tag werden die Fehler sofort wieder bereinigt.» 

Bleibt eine Bahn stehen, hat dies laut Gabriel verschiedene Gründe. So könne eine Bahn auch aus Sicherheitsgründen stehenbleiben, was ja verhindere, dass etwas passiere. Jede Bahn, die irgendwie einmal stehen geblieben sei, als Unfall zu bezeichnen, wäre ein grober Fehler. 

1975 eröffnete der Europa-Park. Mit dem Alter des Freizeitparks hätten die Vorfälle «absolut nichts zu tun», sagt Gabriel auf die Frage, ob das Alter einen Einfluss auf die Attraktionen habe. «Das Becken, das am Montag riss, wurde im Mai aufgebaut. Da kann man nicht von Alter reden.» Die Sicherheit sei das oberste Gebot für den Europa-Park. Diesbezüglich erhielten sie auf Social Media auch sehr positive Rückmeldungen. 

Gabriel bezeichnet den jüngsten Vorfall als «absolut tragisches Ereignis». Nun müssten sie der Sache auf den Grund gehen und schauen, ob sie in dieser Art und Weise weitermachen könnten. Der Europa-Park wartet zurzeit die Ergebnisse der Polizei ab. (TI)