Nachfrage für die Türkei beinahe auf dem Nullpunkt

Nach den letzten Anschlägen in Istanbul und Izmir ist der Traum von einem Comeback vorerst vorbei.

In den vergangenen Monaten waren etliche Durchhalteparolen seitens der Reiseveranstalter zu hören, wenn es um die Nachfrage in die Türkei ging. Man zeigte sich zuversichtlich, dass die Buchungen für die Badeferiendestinationen mittelfristig wieder anziehen werden – die Städtereisen nach Istanbul hatte man hingegen schon mehr oder weniger abgeschrieben. Tatsächlich erholte sich die Türkei in den Herbstferien vorübergehend auch leicht.

Nach dem verheerenden Anschlag in einem Istanbuler Nachtclub an Neujahr, sowie vor einem Gerichtsgebäude in Izmir wich der Zweckoptimismus nun der Realität: Die Nachfrage in die Türkei ist so gut wie zum Erliegen gekommen. «Wir verzeichnen lediglich rund 20 Buchungen für die Hochsaison im Sommer», bestätigt Prisca Huguenin-dit-Lenoir, Pressesprecherin von Hotelplan Suisse, einen Bericht der «Sonntagszeitung», «wenn überhaupt, so wird die Türkei dieses Jahr höchstens ein Last-Minute-Geschäft.» Allerdings sei der Sommer 2017 grundsätzlich bereits sehr gut gebucht – wobei sich die Trends vom vergangenen Jahr fortsetzen: Spanien, Zypern, Griechenland und Kroatien seien die Renner. «2017 ist ein klares Frühbucher-Jahr», sagt Huguenin-dit-Lenoir, «jene Destinationen, die 2016 beinahe ausgebucht waren, verzeichnen nun auch extrem viele Frühbuchungen.»

Auch bei TUI Suisse liegen die Türkei-Buchungen im zweistelligen Prozentbereich im Minus. Es sieht nicht danach aus, dass sich die Türkei mittelfristig wieder erholen könnte. Auch die vom türkischen Staat versprochenen Subventionszahlungen an Reiseanbietern dürfte daran wenig ändern. Bentour erhielt bereits solche Zahlungen und lässt auch Reisebüros davon profitieren (TI berichtete).